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Tatsächlich stimmten jedoch lediglich 28.131 Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des GaO und gegen den Bau eines gemeinsamen Gymnasiums mit der Albert-Einstein-Schule in Bochum-Wiemelhausen. Bei einer Wahlbeteilung von 13,21 Prozent konnte das angestrebte Quorum also gar nicht erreicht werden, und so zeichnete sich schon früh das Scheitern des Bürgerentscheids ab. Dadurch wird die Entscheidung des Stadtrats vom 13. Dezember 2007 schließlich wirksam, und die Stadt besitzt endlich „Planungs- und Rechtssicherheit“, so der Leiter des Schulverwaltungsamtes Michael Townsend. Oberbürgermeisterin Scholz lobte das „tolle Engagement“ der InitiatorInnen des ersten Bürgerentscheids in der Geschichte Bochums und mahnte gleichzeitig an, nun „das gemeinsame Ziel ins Auge fassen“ zu müssen. Nach einem Wahlkampf, in dem zum Teil mit Unwahrheiten gegen die Fusion Stimmung gemacht wurde, wirkt diese Forderung jedoch mehr wie ein Akt der „Political Correctness“. Als kleinen Seitenhieb gegen die in erster Linie von der CDU unterstützte Initiative könnte Scholz’ Aufruf, alle Beteiligten sollen nun „den Bürgerwillen akzeptieren“, verstanden werden. Schließlich hatte die Elterninitiative gerade mit dem Slogan „Bürgerwille statt Parteidiktat“ für ihr Anliegen geworben. Dass das Scheitern des Bürgerentscheids aber tatsächlich den Bürgerwillen wiedergibt, zeigt sich auch daran, dass der Anteil der Nein-Stimmen in den Wahlbezirken mit hoher Wahlbeteiligung deutlich über dem Durchschnitt liegt. Geht man davon aus, dass GegnerInnen der Schulfusion auf jeden Fall zur Wahl gingen, beziehungsweise die Möglichkeit der Briefwahl wahrnahmen, ist ihr Anteil von rund sieben Prozent aller Wahlberechtigten auch sehr gering.

jk

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