Solarflitzer unter
australischer Sonne

Der flotte Flitzer ist im Outback angekommen. Das australische Straßenverkehrsamt signalisiert: Der Sonnenwagen „SolarWorld No.1“ der Fachhochschule Bochum ist bereit für seine erste große Fahrt. In diesen Tagen beginnt für das futuristische Gefährt und seine Konstrukteure das Rallye-Abenteuer „World Solar Challenge“.

Das „Solar Challenge“-Team der FH Bochum ist gerade erst in Darwin, mitten im australischen Outback, angekommen, schon bekommt es Besuch – von Bill und Wayne. Die Inspektoren vom australischen Straßenverkehrsamt nennen ihre Nachnamen nicht – aber sie prüfen alle sicherheitsrelevanten Teile des „SolarWorld No.1“. Das ist Voraussetzung für die Teilnahme des gelben Sonnenwagens an der „World Solar Challenge“, der Tour der besten sonnenbetriebenen Fahrzeuge der Welt. 45 Bochumer FH-Studis haben fast ein Jahr gewerkelt – nun fiebern sie dem Wettbewerb entgegen.
„Noch nie hatten wir ein so gutes Fahrzeug am Start“, schraubt Projektleiter Stefan Spychalski die Erwartungen hoch, „und dazu noch nie ein so gut aussehendes.“ Auch Bill und Wayne sehen das so. „Das Interesse der beiden Prüfer geht deutlich über das amtliche Maß hinaus“, meint Spychalski.
Die Prüfer zeigen sich beeindruckt vom Hightech „made in Germany“ und loben die extravagante Form des Solar-Renners. „Unser Mobil ist das vierte, das in diesem Jahr geprüft wurde“, weiß Spychalski. Das Nuon- und das Twente-Team aus Holland und Umicor aus Belgien haben auch schon die Freigabe für Testfahrten im öffentlichen Straßenverkehr.
Die Vorgaben sind für das Bochumer Solarcar kein Problem. Blinker und Bremslichter funktionieren, bei einer Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometern soll das Fahrzeug innerhalb von 12,5 Metern zum Stehen kommen. Die Zulassung der „SolarWorld No.1“ für australische Straßen ist reine Formsache.
Boxenstopp mitten im Outback
Gesagt, gerast. Einen Tag später geht’s zum „Boxenstopp im Outback“. Die erste Testfahrt unter tropischen Bedingungen steht an. Wie im Wettbewerb startet dabei eine Kolonne von drei Fahrzeugen auf dem Arnhem Highway. „Die offizielle Strecke für die World Solar Challenge, der Stuart Highway, darf nach Vorschrift des Veranstalters nicht mehr befahren werden“, erklärt Spychalski.
Die mit gelben Rundumleuchten ausgestatteten Begleitbusse sichern den Bochumer Konvoi ab. Geübt wird auch der Rennalltag: Startvorgang, Kommunikation über Funk, Datenübertragung aus dem Solarcar, Linksverkehr.
Eine schleifende Schraube am vorderen Fahrwerk macht einen Stopp am Straßenrand notwendig. „Der heiße Asphalt hat den Reifen ausgedehnt, das Schleifen war die Konsequenz.“ – Reifenwechsel, eine gute Übung für das Team. Schließlich soll im Rennen selbst alles glatt gehen.                            bp

· Von der Konstruktion bis zum Rennalltag ist das Projekt „SolarWorld No.1“ in Studi-Händen.
· Beteiligt sind FH-Studierende der Fachrichtungen Elektronik, Elektrik und Mechanik. Auch Studenten aus anderen Fachrichtungen trugen in der Gruppe „Organisation“ zum Gelingen bei.
· Ingesamt wirkten 45 Studierende mit, derzeit begleiten 35 ihren „flotten Flitzer“ im australischen Darwin.
· Die Strecke der „World Solar Challenge“ führt von der südaustralischen Stadt über eine 3000 Kilometer lange Strecke bis nach Adelaide.
· Weitere Informationen im Internet unter www.wsc.org.au

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