Fehlerhafter Wahlkampf
Der Wahlkampf ging in der letzten Woche immer mehr in die heiße Phase über. Beinahe jeden Tag waren neue Flyer von beinahe allen Listen im Umlauf.
Doch je heißer der Wahlkampf, desto häufiger die Rechtschreibfehler. Je mehr Flyer und Gruppen, desto eingeschränkter die Grammatik. Von Kommafehlern einmal ganz abgesehen.
Doch ist es das, was die Studenten wollen? Quantität zum Preis von Qualität? Sind wir bereit, die immensen Fehler in der deutschen Sprache hinzunehmen, um mit immer neuen Informationen und Details überschüttet zu werden? Oder gehen die Listen davon aus, dass sowieso kaum jemand ihre Flugblätter liest und wenn, dann auch nur ganz flüchtig, sodass einem die Fehler nicht mehr auffallen? Aber bei über 40 Rechtschreibfehlern auf einem DinA4 Flugblatt kann man die schlechte Rechtschreibung nicht mehr übersehen. Darüber täuscht dann auch die schöne Farbe des Flyers nicht mehr hinweg.
Zumindest von Studenten als „geistige Elite“ sollte man doch noch erwarten können, dass sie die deutsche Sprache beherrschen und auch richtig anwenden können (und wollen). Wenn sich die Fehler häufen, leidet oft auch der Inhalt des Geschriebenen. Auch wenn die eigenwillige Grammatik vieler Listen einem für das ein oder andere Schmunzeln sorgt – Lachen ist ja bekanntermaßen gesund – so wird dadurch auch die beste Aussage ins Lächerliche gezogen.
Passagen wie „…unter der Voraussetzungen…“, „…das seit nicht ihr…“ und „…nach der Finanzdebakel…“ lassen sich ja noch durch die im Wahlkampf auftretende Hektik und dadurch verursachten Tippfehler entschuldigen. Aber wenn man die schönsten Rechtschreibfehler sogar auf Plakaten an den Wänden präsentiert bekommt, lässt sich keine Ausrede mehr finden.
Auch für die Listen wäre es daher ratsam, ihre Flyer und Plakate Korrektur lesen zu lassen, bevor sie in Umlauf gebracht werden! Solche Fehler passieren zwar auch den „großen“ Parteien außerhalb des Campus, aber wir wollen ja nicht alles nachahmen, oder…?       jr
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