„Vernunft und Fairplay“

 

Die Juso-Hochschulgruppe tritt in diesem Jahr mit den beiden Kulturreferenten Semiha Idrizovic und Sascha Roncevic als Spitzenkandidaten zur StuPa-Wahl an. Die bsz wollte wissen, was sie erreichen wollen und stellte die Koalitionsfrage.

 

Semiha und Sascha, ihr seid Spitzenkandidaten der Juso-Hochschulgruppe. Was wollt ihr erreichen?

Semiha: Wir wollen die soziale Ruhr-Universität verwirklichen. Das bedeutet für uns vor allem, dass wir die gleichen Chancen für alle Studierenden an dieser Universität schaffen. Dass wir mehr Service bieten und autonome Referate stärken, aber trotzdem den AStA-Beitrag senken.
Sascha: Der letzte Punkt liegt uns besonders am Herzen, da durch die sozial ungerechten Studiengebühren für viele Studierende die Belastbarkeitsgrenze erreicht ist. Deswegen wollen wir auch, mit Einführung des NRW-Semestertickets einen Sozialfonds schaffen, der den Studierenden hilft, die sich diese Mehrbelastung nicht leisten können.

Man kann wohl davon ausgehen, dass ihr weiter im AStA bleiben wollt. Wie sieht eure Mannschaft aus?

Sascha: Wir sind gut aufgestellt. Mit 54 Bewerberinnen und Bewerbern konnten wir unsere Kandidatenzahl vom Vorjahr noch steigern. Natürlich versuch wir, so stark wie möglich zu werden. Konkrete Aufgabenverteilungen kann man aber erst nach der Wahl in Angriff nehmen. Uns ist unsere Arbeit wichtig und nicht, wer welches Pöstchen bekommt.

Die anderen Listen werfen euch Misswirtschaft vor. Was sagt ihr dazu?

Sascha: Hier sollte man mit den Begriffen mal ganz vorsichtig umgehen. Man sollte sich mal klar machen, was Misswirtschaft heißt. Wir haben definitiv gut gewirtschaftet. Unsere Betriebe florieren wie nie. Alleine das KulturCafé hat in den letzten 9 Monaten eine Umsatzsteigerung von dreißig- bis fünfunddreißigtausend Euro erzielt. Trotz Mensaparty werden wir mit einem Überschuss aus dem Haushaltsjahr gehen.
Natürlich ist die Mensaparty nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht haben und sicherlich wurden auch einige Fehler gemacht.
Semiha: Aber nur wer neue Wege geht, kann auch stolpern, während andere über Jahre mit Klientelpolitik gerade im Kulturbereich jeder Innovation aus dem Weg gegangen sind.

Mit wem würdet ihr nach der Wahl in Koalition gehen wollen?

Sascha: Man muss nach der Wahl schauen, wie das Ergebnis ist. Wir wollen in erster Linie eine vernünftige Politik für die Studierenden realisieren. Jeder Liste, die mit unseren Inhalten und unserem Wahlprogramm, die größten Überschneidungen zeigt, stehen wir konstruktiv gegenüber.
Semiha: Natürlich wollen wir unser Ergebnis von letzten Jahr verbessern. Uns ist aber erst einmal wichtig, dass viele Studierende zur Wahl gehen.

Zwischen euch und der Linken Liste bzw. dem RCDS gab es in der letzten Zeit harte Auseinandersetzungen, die auch in den persönlichen Bereich gingen. Könntet auch mit diesen Listen eine Zusammenarbeit vorstellen?

Semiha: Wir verurteilen es, wie mit einzelnen Listenmitgliedern umgegangen worden ist. Gerade Listen aus dem Bereich des Linken Spektrum, die bei der Veröffentlichung von Bildern einzelner Personen einem sofort Anti-Antifa-Arbeit vorwerfen, sollten ihr Handeln mal überdenken.
Sascha: Dies gilt nicht nur für das linke Spektrum. Egal, wo man politisch steht – solche Methoden führen dazu, dass eine Zusammenarbeit nur schwer vorstellbar ist. Interessant erscheint in diesem Kontext auch, dass gerade die Hochschulgruppe, die uns bei jeder sich bietenden Situation des Populismus bezichtigt, ihre eigenen Grundsätze mit Füßen tritt, wobei sich dies nicht auf gerade genannten Listen bezieht.

Was erhofft ihr euch vom diesjährigen Wahlkampfklima?

Sascha: Letztes Jahr ist es bekanntlich hoch hergegangen. Für diese StuPa-Wahl appelliere ich an die Vernunft und das Fairplay aller Listen.
Semiha: Dass alle sich auf das besinnen, um das es hier geht: Nämlich gute Arbeit für die Studierenden zu leisten und nicht sinnlos auf persönlicher Ebene aufeinander einzuschlagen.
abc

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