Aktuell überhäufen sich die Meldungen und die Stellungnahmen verschiedenster Vertreter. Thema ist die Nahrungsmittelknappheit in den ärmeren Ländern der Welt. Ursache für die Knappheit sind die steigenden Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais und Getreide in diesen Ländern. Die erhöhte Nachfrage nach Futtermitteln für die Fleischproduktion und Rohstoffen zur Gewinnung von Biodiesel lässt diese teilweise sprunghaft ansteigen.
Biodiesel und Fleisch
Bei der Gewinnung von Biodiesel wird zur Schonung der Ressourcen auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt. Diese benötigen jedoch große Anbauflächen. Die steigende Nachfrage treibt die Preise in die Höhe, und die größere Kaufkraft der Hersteller gegenüber der Bevölkerung in den herstellenden Ländern führt dazu, dass die Bauern ihre Güter zu besseren Konditionen ins Ausland abgeben und ihre Produktion auf gefragtere Rohstoffe umstellen. Ähnlich sieht es auch beim Bedarf an Futtermitteln aus. Der steigende Konsum von Fleisch in China führt zu einem erhöhten Futtermittelbedarf. Auch hier erhöht die Nachfrage die Preise. Durch die höhere Kaufkraft gehen die benötigten Güter ins Ausland und werden für die heimische Bevölkerung unerschwinglich.
Agrarsubventionen
Ein anderes Problem stellt in diesem Zusammenhang die Subventionspolitik der westlichen Welt dar. Seit vielen Jahren werden Milliarden Euro in die Subvention der europäischen Agrarwirtschaft gesteckt, damit diese preislich auf dem Weltmarkt mithalten kann. Daraus resultiert aber schon seit Jahren, dass die Produktion in den ärmeren Ländern geschwächt wird, denn die dort produzierten Nahrungsmittel müssen die subventionierten Preise aus den reichen Ländern unterbieten, was sich direkt auf die Wirtschaftslage jedes einzelnen Einwohners auswirkt.
Ignoranz
Dass sich durch diese Eingriffe in den Markt wesentliche Probleme ergeben, wissen Vertreter aus Politik und Wirtschaft schon lange. Denn nicht nur die aktuell immer wieder erwähnten Länder sind betroffen, andere Staaten haben mit diesen Problemen schon seit vielen Jahrzehnten zu kämpfen.
Nachhaltigkeit
Dieser Schutz der eigenen Märkte führt indes nicht nur zu einem Schaden in den ärmeren Ländern, auch für die Kasse der Europäischen Union ist es absolut unwirtschaftlich. Hilfsorganisationen errechneten schon vor Jahren, dass diese Vorgehensweise reine Verschwendung darstellt, denn durch die Subventionen und Schutzzölle verlieren die betroffenen Länder das Doppelte der bereitgestellten Entwicklungshilfe.
Auch die in dieser Situation gemachte Aussage der Europäischen Kommission zeigt wenig Nachhaltigkeit, denn wieder sollen große Beträge zur Verfügung gestellt werden, um der Nahrungsmittelknappheit entgegen zu treten. Grundsätzlich ist Hilfe natürlich zu begrüßen, aber die Hilfen der EU sind keine nachhaltige Lösung – seit Jahren nicht.
FF
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