Bild: Einen Blick über die Schulter: Neben Portraits konnten Interessierte auch einen Blick hinter die Kulissen der Studiobühne werfen., Festakt zum 50-jährigen Jubiläum des MZ nicht ohne Kritik Foto: lor

Campus. 100 Semester Musisches Zentrum (MZ) wurden vergangenen Donnerstag mit einem Festakt auf der Studiobühne gefeiert – und die neue Satzung zuvor im Senat abgestimmt. Ergebnis: Studentische Programmpartizipation und ein neues Ressort. 

„Wir haben hier gewohnt. Wenn wir gerade nicht in Vorlesungen oder Seminaren gewesen sind, waren wir hier“, erzählt Ortrud Kabus, kommissarische Leiterin des Bereichs Bildende Kunst, im Hinblick auf ihre Studienzeit an der RUB und dem MZ. 100 Semester MZ, das sind 50 Jahre Heimatgefühle für zahlreiche Generationen, die sich in Musik, Theater, Bildende Kunst und Photographie finden konnten – mit der geplanten Reduzierung auf drei Säulen (:bsz 1127) brodelt es allerdings im Tempel der Musen. 

Im Fokus standen bei den Feierlichkeiten am 29. Juni die Kunstschaffenden und ihre Werke. Im Rahmen des offenen Ateliers gab es Neues und Altes zu sehen und zu hören: Ausstellungen, eine Hörstation mit Mitschnitten aus 50 Jahre Universitätsmusik oder Führungen hinter die Kulissen der Studiobühne und rauf zur kürzlich neu installierten L-Welt (:bsz 1125). Workshops wie eine Radierdemo sowie analoge Schwarzweißprints luden zum Ausprobieren ein. 

Nicht nur alles heiter 

Trauerflors und ein Kondolenzbuch symbolisierten Kritik von ProtestlerInnen am neuen Bereich „Künstlerische Gestaltung und visuelle Medien“. Während der Begrüßungsansprache der MZ-Direktorin, 

Dr. Anette Pankratz, stellten sich zwei Protestierende mit einem Transparent auf die Bühne: „MZ Fotografie darf nicht sterben“. Stellvertretend für die Protestgrupp äußerte sich Studi Jonathan Bruns: „Für uns wird ein Stück Heimat an der RUB verloren gehen.“ Kritisiert wurde neben der Inkorporation der Fotographie und der Bildenden Kunst in einen Bereich auch die Informationspolitik seitens der Verantwortlichen. Zusätzlich überreichten sie der Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt eine Petitionsliste mit 200 gesammelten Unterschriften (:bsz 1129).

Diese nahm sofort Stellung: Sie lobte das Engagement, da es zeige, dass „diese Universität lebendig ist“. Es sei jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die Uni nun zurückrudern würde. Der Grund: „Der Universität geht es nicht schlecht. Aber es ist so, dass wir in den letzten Jahren – im Grunde seit den Nullerjahren – was den Landeszuschusshaushalt angeht, doch immer wieder geschröpft worden sind. Das hat im letzten und vorletzten Jahr dazu geführt, dass wir in den Fakultäten 150 Stellen einsammeln mussten. Das machen wir über viele Jahre, es wird keiner entlassen. Aber das ist einfach, weil der Personalhaushalt der Ruhr-Universität strukturell unterfinanziert ist.“ 

Studentische Partizipation? 

Nach der Stellungnahme ging das Programm wie geplant weiter:: Neben Konzerten des Ensembles Unibrass und des Holzbläserensembles hielt Stephanie Abben, ehemalige RUB-Studentin und nun renommierte Künstlerin, die Festrede. Das MZ-Jubiläums-Quiz mit vier Studis sorgte für Lacher im Publikum. Nebenbei spielten die Studis auf die am selben Tag vom Senat beschlossenen Satzungsänderung an: Neben dem neuen Bereich werde eine studentische Programmkonferenz gegründet. Vier VertreterInnen der Fachschaften (je eine Reihe) sowie drei des Musischen Zentrums (für jeden Bereich) und einE AStA- StellvertreterIn wählen eineN SprecherIn, welcheR Teil des Vorstandes sein wird. Dieser Vorstand besteht aus den Ressortleitenden sowie der Direktorin des MZ. 

:Andrea Lorenz

Lest dazu den Kommentar unseres Redakteurs Frederik Herdering.

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