Vorsatz: Mit Neujahr so eng verbunden wie Bleigießen ist das Fassen von Vorsätzen fürs kommende Jahr. Meist werden sie zusätzlich als so genannte „gute Vorsätze“ normativ überfrachtet. Dabei ist doch klar, dass sich an Neujahr niemand etwas Böses vornimmt; zumindest nichts, was sie selbst für böse hielten, höchstens für notwendig oder alternativlos. Für VerbrecherInnen hingegen wirkt es strafverschärfend, wenn sie bei ihren Missetaten mit Vorsatz handeln. Im Gegenteil zu Neujahrsvorsätzen, die zwar vollmundig verkündet, aber häufig nicht umgesetzt werden. Man nehme nur die Abspeckziele nach all den Festtagsessen oder die Versprechen von PolitikerInnen. Da sollte eher von Lippenbekenntnissen die Rede sein. Doch ist es nun nicht so, dass Neujahrsvorsätze mit dem geheimen Vorsatz gefasst werden, sie eh nicht umzusetzen. Nein, das wäre zu pessimistisch. Wie ernst wir unsere Vorsätze nehmen, wie viel wir in sie hineinlesen, ist eine Frage der eigenen Interpretation. Womit wir wieder beim Bleigießen wären.

:joop