„Gib mir fünf“, sagte der dreitagebärtige Mann hinter dem Tresen. Noch vor einigen Jahren hätte ich ihn nicht verstanden, doch mittlerweile war mein Deutsch perfekt. Nicht gut oder akzeptabel – nein, perfekt! Unsere Wissenschaftler hatten ganze Arbeit geleistet, und ihre konzentrierten Hypnosetechniken hatten die gutturale, grammatikalisch abstruse Sprache in meine Hirnwindungen gebrannt. Jetzt stand ich hier an einem Kiosk mitten im Feindesland, um Bier zu kaufen. Das machten die Menschen so, darum machte ich es auch. Nur nicht auffallen. Die Mission nicht gefährden. „Gib mir fünf“, hatte der Verkäufer gesagt. Also griff ich in meine abgewetzte Schweinsledergeldbörse (dieses Wort zu lernen hatte eine Extra-Stunde Hypnose veranschlagt, aber mittlerweile sage ich es stolz und häufig) und zückte einen druckfrischen 5-Euro-Schein. Ganz neu herausgekommen, hatten mir die Kontaktleute in der Bank gesagt. Echte Hightech-Noten, der letzte Schrei. Mit Speziallack beschichtet, außerdem extrem fälschungssicher. Die alten Scheine seien außerdem zu schnell verschlissen, weil sie aus Baumwolle gefertigt worden waren. Klang alles plausibel. Nur eine Frage blieb mir: „Warum steht denn da ‚Misthaufen’ auf der Banknote?“, hatte ich gefragt.