Respekt vor dem Alter ist eine große Sache. Oder eine geschrumpfte, wenn man den Respekt mit der Körpergröße in Zusammenhang bringt. Das ist zwar an den nicht mehr so üppigen Haaren herbeigezogen, die quer über die Glatze gekämmt werden, aber wer wird sich schon an so etwas stören. Die wichtige Frage ist doch: Hat das Alter denn auch Respekt vor der Jugend? Oder werden gerade junge politisch interessierte Menschen von der älteren Fraktion eher belächelt. Respekt funktioniert in beide Richtungen und deshalb ist die Sache für mich klar: Wenn ein alter Sack einer jungen Politikerin während ihrer Rede aus dem Zuhörer*innenbereich dazwischen plärrt und fast die Prothese aufs Redner*innenpult spuckt, muss er sich nicht wundern, wenn er mit einem „OK, Boomer“ abgewürgt wird. Das hat nichts mit „Ageism“ zu tun, sondern mit anständiger Kinderstube und Benehmen, das man in jeder Generation lernt und ebenso jede*r entgegenbringen sollte.                          

:ken

Ja, Morgen! Habt Ihr es schon mitbekommen? Es Weihnachtet sehr! Und damit meine ich nicht die Weihnachtskekse und den Christstollen oder die Adventskalender, die seit Monaten in den Supermarktregalen stehen. Ich rede von dem ersten Glühweingeruch, der durch die Städte zieht. Aber nicht nur das: Die ersten Weihnachtslieder finden sich in den Spotifyplaylisten, denn Ihr wisst ja „Last Christmas, I gave you my heart/But the very next day you gave it away“. So kommt Ihr bestimmt in die Weihnachtsstimmung. Es muss ja immer noch Leute geben die es kaufen, sonst wäre es nicht jedes Jahr in den Charts.
Ungeachtet dessen, dass es bis Weihnachten noch über einen Monat dauert, gibt es einen Black-Friday, St. Martin und vier Adventssonntage. Hiermit eröffne ich also die offizielle Eierpunchsaison mit den Worten: „Weihnachtsmann/Sag mir, wieso bist du so schlau?/Woher kennst du ganz genau/Den Weihnachtswunsch von jedem Kind?“                       

:bena
 

Da hat die Polizei NRW ins Klo gegriffen. O tempora, o mores. Halloweenstreiche scheinen das größte Problem unserer örtlichen Polizei zu sein. Diese hat ein paar Tage vor dem Fest ein Video veröffentlicht, in dem gewarnt wird, welche Konsequenzen spezifische Streiche haben werden. Prävention auf höchstem Niveau! Sogar im Internet und das, obwohl sich die Polizei im Schneckentempo dem digitalen Zeitalter nähert. Man muss halt die Jugend da abfangen, wo man sie erreicht: auf einem Facebook Video, in dem ein alter Mann vor einem Totenkopf die Rechte von Kindern vorliest. Ein bisschen gruselig ist es schon. Zum Glück waren die Kolleg*innen von DER WESTEN sofort da, um die „wichtigen Worte“ noch einmal in einem Artikel zusammenzufassen. Qualitätsjournalismus ist auf Dauer echt ermüdend. Also liebe Polizei: Vielen Dank für die Warnung, dass es nicht ganz legal ist, wenn ich Häuser mit Eiern bewerfe. Ohne Euch hätte ich das nie gewusst.

:kiki
 

Halloween: Kommentare und kommunikative Zwischentöne erinnern an das Fortbestehen sexistischer Ansichten. Von einer modernen Frau*, die intelligent ist und „Respekt vor sich selbst“ hat, wird selten erwartet, dass sie sich gern in ein „sexy“ Outfit schmeißt, die Krankenschwester, der Vampir: „Was ein Klischee!“. Auch unter Frauen halten sich patriarchische Denkmuster: „Was eine Schlampe“. Weibliche Selbstbestimmung bedeutet, egal aus welcher Intention, Outfits frei zu wählen, ohne dass der Körper sexualisiert, geslutshamed, oder für das Schubladendenken des Betrachters vereinnahmt wird. Make-Up und knappe Klamotten abzulehnen, ist so okay, wie etwas zu tragen, was gern ein „slutty“-Look genannt wird. Einige Feministinnen* empowern sich mit der Selbstbezeichnung „slut“, aber sollte der Gebrauch ähnlicher Zuschreibungen allgemein hinterfragt werden, werden sie doch noch oft dezidiert frauen*feindlich und repressiv verstanden.

:mafa

Was an andern Stellen die Feinrippunterhose ist, ist für die Telekom das Smartphone – ein Liebestöter. Um wieder Schwung reinzubringen, schöpft der Mobilfunkanbieter jetzt alle Möglichkeiten aus. Das Mittel der Wahl? Schlüppis. Ein Scherz? Leider nein, leider gar nicht. Das Prozedere: man nehme sich die Herren- oder Damenschlüpfer, platziere sie am eigenen Hintern und sage dem*der Partner*in, er*sie solle das selbe tun. Man setze sich daraufhin an einem beliebigen Ort und warte darauf, dass der*die Angebetete zu viel am Handy klebt. Kommt man mit dem Chip in der Unterwäsche in die nähe des Smartphones des Partners bekommt der eine Benachrichtigung. Stimmt derjenige zu, das Handy wegzulegen, dudelt umgehend romantische Musik aus dem Handy, damit die Turteltäubchen direkt in Stimmung kommen! Die einzigen Sachen, die dabei in Schwung kommen, sind die Downloadzahl der App und mein Brechreiz.

:ken

Ich gönne mir heute richtig! Manchmal muss man sich einfach was Gutes tun. Ein bisschen Luxus hat noch niemandem geschadet. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Und den Faden auch. Herrlich, sag ich Euch! Blöd, dass ein Teil unserer Mitmenschen niemals in diesen wunderbaren, lebensstandard-aufwertenden Genuss kommen wird, zu menstruieren. Eine Schweigeminute für Euch, Ihr tapferen Kämpfer. Auch die älteren weiblichen Genießerinnen können sich mal umorientieren, was ihr upper-class-life angeht. Da wird’s mal Zeit für Kreuzfahrten. Genug gute Perioden im Leben gehabt! Und dann kommen die Spaßbremsen… Über 120.000 davon haben sich aufgerafft und Unterschriften gesammelt, um den Steuersatz auf „Damenhygieneprodukte“ zu senken. Pah! Wisst Ihr was ich jetzt mache? Extralange menstruieren! Irgendwie muss ich meinem Studilife ein wenig Glanz verleihen! Nix wird einem gegönnt. Nicht einmal die Tamponsteuer.

:ken

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„Who’s your Daddy?!“, dachte sich auch ein Unternehmer aus Bochum, als er beschloss, eine Sugardaddy-Beziehung einzugehen. Blöd an der Stelle, wenn man das Sugargirl vertraglich als Haushaltshilfe einstellt. Nicht nur, dass das gute Mädel nicht richtig mit anpackt, was das Falten der Unnerbuchsen angeht, neee, man genießt auch die vollen Vorteile eines Sugardaddys und und lässt sich schön gepflegt das Geld in den Pöppes schieben. Und zwar nur das Geld, denn nach etwaigen sexuellen Handlungen, die in solch einem Verhältnis üblicherweise einhergehen, steht einem nicht der Sinn. Dann klagt man sich noch seine Urlaubstage ein, stehen einem als Haushaltshilfe schließlich zu. Das Leben ist schön. Besonders, wenn einem das Hammer-Gericht zustimmt und Daddy sogar ein Arbeitszeugnis schreiben muss. Hoffentlich konnte sie Daddy mit ihren Quali-fick-ationen überzeugen und es läuft nicht am Ende auf ein „war stets bemüht …“ hinaus        

:ken
 

Liebe Neuankömmlinge,
ich begrüße Euch zum ersten Semester mit einem freundlichen „Welcome to Hell!“ Ab jetzt ist der Spaß zu Ende und shit is about to get real. Bis Ihr Euch an der Uni zurechtgefunden habt, wird es einige Semester dauern, denn diese Hochschule wechselt die Raumnummern häufiger, als Ihr Eure Unterwäsche. Ihr werdet morgens mit Menschen in der Bahn sitzen und abends mit Zombies. Ihr werdet Euch dran gewöhnen,  ebenfalls zu einem gestressten Knubbel ohne Seele und Geist zu werden. Deshalb lasst mich Euch sagen: Allein gewinnt Ihr hier nix. Also sucht Euch Leidensgenoss*innen. Ansonsten sehen wir uns nächstes Semester nicht wieder. Ich habe viele von Euch gesehen und kann Euch sagen, den meisten hat die Uni die Lernlust aus den Augen gesaugt. Quält Euch nicht allein durch den Unitrott und seid kommunikativ, so werdet Ihr das erste Semester auf jeden
erfolgreich überstehen.                    

:bena

„Hurra(?), du wirst Vater*Mutter!‘‘ kann es bald für eine Menge mehr Leute als üblich heißen – denn in neun Monaten wird es wohl einen Babyboom in Deutschland geben. Warum? Billy Boy und Fromms rufen insgesamt 19 verschiedene Kondomsorten zurück, da es ,,zu mechanischen Beschädigungen einzelner Kondome gekommen sein‘‘ könne, was wiederum ,,zu einer Beeinträchtigung der Schutzwirkung führen‘‘ könne. Aber kein Grund zur Sorge, da ,,kein unmittelbares Risiko für die Sicherheit oder Gesundheit der Verbraucher‘‘ bestehe, außer man hat eine Wundertüte mit neunmonatiger Überraschung gezogen. Für Benutzer*innen der ausgewählten Packungen, die teils bereits seit Juni im Handel sind, weniger beruhigend, sondern teuer. Keine Sorge: Billy Boy zahlt gern das Geld für die rückgesandten Packungen… allerdings sicher nicht für eine ungewollte Schwangerschaft oder etwaige Krankheiten. 

:leda
 

Überall diese Roller! Aus dem Nichts! WAS?!?! Es war wie in einem Horrorfilm. Am 26. August habe ich mich um kurz vor 12 Schlafen gelegt. Als ich gegen 8 Uhr auf dem Balkon eine Zigarette rauchen wollte, starrten sie mich von der gegenüberliegenden Straßenseite verbohrt an. Vier E-Roller sind an jenem Morgen plötzlich in der Nachbarschaft aufgekreuzt. Am folgenden Tag waren es schon sechs. Tendenz steigend! Seitdem fahren überall Leute damit größtenteils im Kreis oder hin und her, aber fast keiner von denen sieht danach aus, als hätte er es eilig! Und wenn ich dann mal mit dem Fahrrad bei ihrem Anfahrtstempo nicht mithalten kann, belächeln sie mich! Kurz bevor sie sich beschweren, dass der E-Roller zu langsam sei! Weiter beschwert man sich dann immer über die Abstellgebiete, ohne daran zu denken, dass irgendein armes Schwein die Roller nachts einsammeln und wieder aufladen muss, nachdem sie irgendwo in die Ecke geschmissen wurden.

:fufu