Das Bafög-Amt schimmelt. Ja, da wird jetzt müde gekichert „Wissen wir doch schon, sind ja schließlich Beamte“, aber nein. Zusätzlich zum Schimmeln der SachbearbeiterInnen schimmelt jetzt auch das Büro. Scheinbar sind nicht mal Möbelstücke, ja nicht mal Gebäude vor der BeamtInnenfaulheit sicher. Aber wen wird’s wundern. Nässe schlägt sich an kalten Orten nieder und im Bafögamt ist’s kalt. Die vereisten Herzen der MitarbeiterInnen, die eine diebische Freude zu empfinden scheinen, wenn sie das dritte Mal einen Bescheid fordern, den man schon fünf Mal eingereicht hat, scheinen sogar die Wände, gar den Fußboden mit Kälte zu bedecken. Hinzu kommt die perfide Genugtuung, den Stempel „abgelehnt“ unter einen form- und fristgerecht gestellten Antrag zu semmeln, weil Passierschein A 38 in der Hauspost verschüttgegangen ist. Und so mussten die Weißen Bafög-Wanderer sich ein neues Büro suchen. Die junge Sachbearbeiterin, die ich neulich in der Cafete sah, vielleicht war das Lächeln und das „Danke“ beim Bezahlen ihr letztes nettes Wort. Welch Stich mir dieser Gedanke versetzt …
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