Für mich waren der vergangene Freitag und Samstag, wie für viele Menschen, ein kathartisches Erlebnis. In der Wahlnacht 2016, als sich anhand der in Verruf geratenen Wahlvorhersage-Nadel der New York Times abzeichnete, dass Trump Präsident werden würde, bin ich um drei Uhr morgens in einer Kombination aus Unglauben und dem Eintreten einer unheilvollen Vorahnung zur nächsten Tankstelle geschlurft und habe eine Flasche Hochprozentigen gekauft. Die vergangene Wahlwoche, dramaturgisch eher ein abschüssiges Gefälle als eine Pyramide, hat bei mir, wie auch bei so vielen anderen, einen Knoten gelöst. Aber was bleibt in einem Land, in dem Politik wie Theater verfolgt wird? Leider die endlose Tragödie des legislativen Stillstands und einer gebrochenen Demokratie, die strukturell unfähig ist, sich selbst zu reformieren, da die Präsidentschaft nur eine Figur in einem Spiel aus viel zu häufig unterschätzten Darsteller:innen ist.
:stem