Digital: Verbinden wir meist mit Computern, Mikrochips und allem, was cyber-mäßig daherkommt. Die etymologische Wahrheit ist allerdings eine weitaus profanere. Dem Wort liegt nämlich der lateinische digitus, der Finger, zugrunde. Drum hüte sich, wer intimen Körperkontakt scheut, vor digitalen Enddarmuntersuchungen. Dabei wäre analog die passendere Wortwahl. Das stammt vom griechischen ἀνάλογος (etwa: „verhältnismäßig“). Ganz unangebracht wäre auch das nicht, da „griechisch“ eine Praktik bezeichnet … man kommt aus den schweinischen Witzen kaum noch heraus.
Das digitale Internet wird auch zu großen Teilen für Schweinkram genutzt, bietet aber enormes Potential für unbegrenztes Wissen, freie Bildung, das Ende der Dummheit. Leider hinke die Digitalisierung der Lehre diesem Ideal hinterher, wird immer wieder behauptet. Doch wer sich unser leistungsorientiertes Schulsystem ansieht, erkennt, dass es längst digitalisiert ist: Manche bekommen eine Eins, die anderen sind Nullen.
:mar