Videofestival im Rückblick

Ein rundes Programm präsentierte das 19. Internationale Videofestival Bochum vom 18. bis 20. Juni an der Ruhr-Universität. So stachen künstlerische Qualität und inhaltliche Brisanz vieler Beiträge durch das sensible Arrangement ihrer Abfolge in den einzelnen Blöcken umso mehr hervor. Auch die JurorInnen hatten in diesem Jahr einen guten Riecher für hochkarätige Videokunst und trafen bei der Preisvergabe eine gelungene Auswahl zwischen den vielversprechenden Beiträgen, die an den „3 Tagen und Nächten“ des diesjährigen Festivals im Musischen Zentrum zu sehen waren. Auf höchstem Niveau bewegte sich ebenfalls der diesjährige VJ-Wettbewerb, aus dessen ambitionierten Sets auch der Rahmen für die rauschenden Video­parties generiert wurde.

Sommer in Bochum

Der Sommer ist die Zeit etwas unter freiem Himmel zu unternehmen. Wenn das Wetter besser wird, zieht es halb Bochum an die frische Luft.

Festival der Weltmusik auf Kemnade

Vom 19. bis zum 21. Juni 2009 dreht sich auf dem Wasserschloss Haus Kemnade wieder alles um Musik und die Vermischung der Weltkulturen. Auf einem bunten Basar und drei Bühnen kann man hören, sehen und schmecken, wie schön es sein kann, wenn alle Völker an einem Strang ziehen.

Ein Zierpunkerbrunnen für Alle

Es sollte eine Schenkung sein: Für 150.000 Euro wollte die Reinoldigilde in Dortmund auf dem Platz von Netanya einen Brunnen stiften. Das umstrittene Ensemble aus sprudelndem Kaffeegeschirr mit Spitzendeckchen der Künstlerin Ursula Bertram wurde jedoch von 45 der insgesamt 88 Ratsmitglieder abgelehnt. Nun mischt sich der Bochumer Künstler Matthias Schamp in die Diskussion ein: Schamp, Inhaber einer kleinen, gut gehenden Sinnsucherei, plädiert für ein Brunnenmodel, das für die gesamte Region Referenzcharakter haben könnte: Ein Zierpunkerbrunnen.

Premiere auf den Brettern der Studiobühne

Am vergangenen Wochenende führte die Gruppe „theater.undsoweiter“ ihr Stück „Damians letzte Stunde oder: Der Tag, an dem der Papst stolperte“ auf der Studiobühne des Musischen Zentrums auf. Die Premiere am Samstag war schon gut besucht, die letzte Aufführung am Sonntag war ausverkauft und wurde von einem begeisterten Publikum bejubelt. Also ein voller Erfolg für den RUB-Studenten Matthias van den Höfel und sein Ensemble, das van den Höfels Idee unter seiner Regie auf die Bühne brachte.

Beurteile den Hund nicht nach seinen Haaren

Ganz im Zeichen Skandinaviens stehen sie – die diesjährigen Ruhrfestspiele in Recklinghausen. Eine Bühne für die Welt will Frank Hoffmann in der Emscher-Stadt errichten und dabei die Wuzeln des Festivals nicht aus den Augen verlieren. 50 Produktionen stehen auf dem Festivalplan.

Zahnloser Tiger auf dem Sprung nach Europa

Frühjahr 2010: „And these are the slums of Aplerbeck“, ruft der Volunteer den TouristInnen aus aller Welt zu und deutet auf ein Meer mühsam aufgestapelter Apfelsinenkisten. Fast ein bisschen zu perfekt simulieren sie mit ihren Wellblechdächern die unendlichen Weiten verslumter Vorstädte von Mumbay bis Manila. Die GlobalisierungstouristInnen nicken begeistert: Ein waschechter Slum – das hätten sie in der Ruhrstadt nicht erwartet! Verschwörerisch zwinkern sich die AktivistInnen der Arbeitsgemeinschaft „Kritische Kulturhauptstadt“ zu und lassen ein mitgebrachtes Bier aufploppen – mit klandestinem Kreativgeist ist es gelungen, die Ruhr.2010 subtil zu subvertieren.