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Erfrischender Größenwahn

Das Rottstr5-Theater trat an, die verstaubte Bochumer Bühnenlandschaft aufzumischen – und wurde kurz vor Beginn der ersten offiziellen Spielzeit bürokratisch ausgebremst. Ein anonymer Hinweis führte zur Schließung des frisch renovierten Gewölbes durch das Bauamt. Die geplanten Premieren haben nun aber dennoch stattgefunden, zum Beispiel im Riff oder unter freiem Himmel vor dem geschlossenen Gebäude.

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Fehlermeldung? Fehlanzeige!

Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis, sagt ein uraltes Sprichwort. Der Bestsellerautor und RUB-Absolvent Oliver Uschmann hat sich auf dem (vorläufigen) Höhepunkt seiner Autorentätigkeit mit seiner Neuerscheinung „Fehlermeldung“ beim Gütersloher Verlagshaus auf das glatte Eis der Bertelsmann-Gruppe begeben. Und er lässt es sich auch nicht nehmen, so manche LeserInnen aufs Glatteis zu führen, die von Uschmann einen weiteren satirischen (Männer-)WG-Roman mit den bewährten Protagonisten „Hartmut und ich“ erwarten: Diesmal schwingt der Autor den pädagogischen Zeigefinger nämlich höher als sonst und schreibt gleich ein richtiges Lebensberatungsbuch, von dem man nicht mehr weiß, ob es (unfreiwillige) Satire ist oder tatsächlich Uschmanns bitterer Ernst.

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17 Tage Musik, Kunst, Kultur

Wer die prominenteren KünstlerInnen beim zweiten Zeltfestival Ruhr (ZFR) erleben möchte, kommt unter 20 Euro nicht weg. Neben den teureren Darbietungen bietet das ZFR zum Eintrittspreis von zwei Euro ein überraschend vielfältiges Angebot an unbekannteren MusikerInnen und Kabarettistinnen.

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Zwischen zwei Buchdeckeln

Wenn der Sommer in ein tiefes Loch fällt, weil er sich zwischen Regen und Sonne nicht entscheiden kann, dann hilft nur eines: In eine andere Welt fliehen. Aus Erfahrung können die bsz-Redakteure sagen, dass man die schönsten „anderen Welten“ schon seit Erfindung des Buchdrucks zwischen den Covern eines guten Romans  finden kann. Auch für diese Semesterferien haben wir uns viele Bücher angesehen und hier die schönsten für Euch ausgesucht: Damit Ihr auch diesen Sommer zwischen zwei Buchdeckeln verbringen könnt, denn da ist es bekanntlich am angenehmsten.

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Les Cameleons im Bahnhof Langendreer

Die Veranstaltungsgruppe Radio El Zapote präsentiert in diesem Sommer wieder einige musikalische Leckerbissen im Kulturzentrum Bahnhof Langendreer. Neben Desorden Publico am 5. August und Mala Suerte am 11. September bietet das Sommerprogramm auch Les Cameleons aus Frankreich am 16. August.

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Verführung Minderjähriger

Das NRW-Kultusministerium hat bei der Themenwahl zum Zentralabitur 2011 eine auf  Kritik stoßende Entscheidung getroffen: Zum Thema „Der amerikanische Traum einst und jetzt“ soll Sam Mendes‘ „American Beauty“ als Pflichtfilm im Englischunterricht behandelt werden. Nach der Beschwerde eines ehemaligen Lehrers prüft das Schulministerium nun, ob der Film zu anstößig sei und hat bereits den Kompromiss gefunden: Alternativ zu „American Beauty“ wird der Spielfilm „The Great Gatsby“ zugelassen. Ein Sieg der Prüderie?

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Warum hier keine Musical-Kritik steht

Es begann völlig unschuldig – mit den Pinnchen, die uns Rosi, die freundliche Wirtin des „Aom Ecken“, auf den Tisch stellte. Die Worte „Der geht aufs Haus!“ dürfen schließlich niemals ignoriert werden. Wer konnte auch ahnen, dass dadurch eine Kausalkette in Gang gesetzt wurde, die meinen geplanten Besuch bei der Musical-Produktion „Fausto“ verhinderte? Ein bsz-Redakteur versucht zu beleuchten, warum die heiß erwartete Rezension der Melange aus Faust und Falco fehlt, ein Ausflug ins beschauliche Rheinland-Pfalz aber ein genauso großer Kulturgenuss sein kann. Nach dem französischen Château-Gontier in #781 und dem mallorcinischen Cala d‘Or in #790 nimmt sich die bsz heute die „älteste Stadt Deutschlands“ vor: Trier, ein Reise- und Konsumbericht.

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Pulsierende Wortkunst unter Tage

Fast wäre Gera, die Geburtsstadt des Malers Otto Dix (1891 – 1969), Kulturhauptstadt 2010 geworden – wäre da nicht die Essener Bewerbung gewesen, stellvertretend für die Ruhr-Region. Statt im Vorjahr des Kulturspektakels marktschreierisch die Werbetrommel rühren zu müssen, gönnt sich die Thüringer 100.000-Einwohner-Stadt östlich von Jena die derzeit zum vierten Mal stattfindende „Höhler Biennale“ – eine spektakuläre unterirdische Kunstausstellung in den rund neun Kilometer langen Altstadt-Katakomben, die vom 16. bis 18. Jahrhundert als Lagerstätten dienten. Und auch einen spannenden Bochumer Beitrag hat die mit viel Herzblut organisierte Biennale zu bieten: Die Bochumer Sprachdozentin und Wortkünstlerin Karin Krick trägt zusammen mit dem in Aachen lebenden Absolventen der Maastrichter Kunst-Akademie Alexander Freund durch die Installation „Pulsar“ dazu bei, das Höhlenlabyrinth in einen Ort der Kontemplation inmitten der Krise zu verzaubern.

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Polizei sprengt Punkfestival

Es ist frei. Es ist selbstbestimmt. Es ist unkommerziell: Das „Chaos-Festival unter der Kemnader Brücke“ fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Doch am Samstag endete die noch im vergangenen Jahr geübte behördliche Toleranz gegenüber dem autonomen Konzertereignis, das sich nicht zuletzt als Alternative zum zeitgleich stattfindenden „Bochum Total“-Spektakel begreift. Einheiten der Bereitschaftspolizei lösten das „Chaos-Festival“ mit einem Großeinsatz auf. Die etwa 100 feiernden Punks wurden in Busse Richtung Innenstadt verfrachtet – mitten in das Kommerz-Event.

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Ein Clown und wie er die Welt sieht

Nur wenigen Menschen ist es gelungen, als Clown zu Weltruhm zu gelangen. In Italien gibt es in einer Familie gleich zwei Clowns, die von sich Reden machten und machen. Ihr Künstler-Familienname ist Fumagalli. Gianni Fumagalli steht noch bis Ende August in Essen auf der Bühne und beweist, dass Clownerie eine große und häufig unterschätzte Kunst ist.

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