Darauf einen Korn. The Dorn Shamrock sind zurück und rocken das Rottstr.5-Theater. Das bedeutet Punkrock á la The Clash aus dem Ruhrpott. Seit über 20 Jahren in Originalbesetzung zeigen die Jungs kaum Alterserscheinungen.
Polyamory ist ein Begriff, der für mich immer ein modernes Synonym für „freie Liebe“ á la „Wer zweimal mit der Selben pennt …“ war, ein 68er-Gespenst, das irgendwie seinen Weg ins Repertoire der zeitgenössischen Linken gefunden hat. Dies als Halbwissen zu bezeichnen wäre noch euphemistisch, eine passende Einführung aus der Buchreihe theorie.org sollte Abhilfe schaffen – geblieben sind Fragezeichen.
Konsequent zu Ende gedachter Nihilismus muss nicht zwangsläufig im Suizid enden. Aber es kann auch schon mal erschreckend brutal zugehen, wenn es jemand wagt, uns an die existenzphilosophischen Sollbruchstellen unseres Daseins zu erinnern. Wie schwer es uns tatsächlich fällt anzuerkennen, dass die Kohärenz unseres persönlichen Weltbildes sehr viel fragiler ist als angenommen, zeigen die empörten Reaktionen auf den provokanten Roman der dänischen Autorin Janne Teller.
Wir leben in der besten möglichen Welt, schrieb Philosoph Leibniz einst, sehr zur Freude der herrschenden Eliten seiner Zeit. Damit hat er seinen Kollegen Voltaire so sauer gemacht, dass er ihm als bitterböse Antwort den philosophischen Kurzroman „Candide oder Der Optimismus“ um die Ohren dichtete. Als Bühnenstück gehört der „Candide“ zu Anselm Webers Eröffnungsoffensive am Schauspielhaus. Es ist nicht die beste aller möglichen Inszenierungen – aber es ist eine gute.
Die zweisprachigen Texte des Lyrik-Bandes „Ir y venir / Kommen und Gehen“ des chilenischen Autors Pedro Holz haben es in sich: Sie berichten von der Konfrontation des ehemaligen Mitarbeiters der 1973 von der Pinochet-Diktatur weggeputschten Allende-Regierung mit dem neuen Chile Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, aber auch von Liebe und Zukunft. Am 13. Oktober liest der Verfasser ab 18 Uhr in der Strandbar an der Ruhr-Uni aus seinem Werk.
Die wohl bekannteste Straße in Bochum ist momentan weder die Königsallee, noch der Massenbergboulevard, sondern die Rottstraße. Hier hat sich neben dem viel gelobten urbanen Off-Theater auch eine Gruppe KünstlerInnen niedergelassen, um mit ihrer Galerie eine neue kreative Keimzelle zu schaffen.