„Entschuldigen Sie bitte, steppen Sie hier noch länger?“ – „Ich steppe nicht, ich walke.“ – Aha. Der Crosstrainer wird wohl noch länger in Gebrauch sein. Anfang Januar ist im Fitnessstudio die Hölle los. Sämtliche Crosstrainer sind in Benutzung, vor der Hantelbank wird Schlange gestanden und im Saunabereich treten sich die BesucherInnen gegenseitig auf die von Badelatschen kaum geschützten Füße. Alles schwitzt und stöhnt. Liegt es am Winterspeck? Auch, will man meinen. Doch was die Menschen um diese Jahreszeit wirklich in die urbanen Trimm-Dich-Tempel treibt, sind die guten Vorsätze für das neue Jahr.

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„Lyrik für Anfänger“-Kurs an irgendeiner VHS, zweite Stunde: der Dozent steht vor zwei Handvoll zukünftiger DichterInnen. „So, nachdem ich Ihnen in der letzten Woche die Grundlagen der Lyrik vermittelt habe, wollen wir heute mal ans Eingemachte gehen!“ Hausfrauen und Hobbyreimer schauen den Dozenten ehrfurchtsvoll an und warten auf die Eingebung. „Am Besten ist es, wenn man erst mal assoziiert. Was fällt Ihnen zum Beispiel zu dem Wort ‚Leben‘ ein?“ In der ersten Reihe meldet sich ein hochgewachsener Mann mit Glatze und dreieckigen Haarinseln jeweils auf der linken und der rechten Wange; er sagt: „Wir war‘n geboren um zu leben, für den einen Augenblick, bei dem jeder von uns spürte, wie wertvoll Leben ist.“ Der ehemalige Germanistikstudent ist begeistert: „Toll, super, da haben wir ein richtiges Talent in unseren Reihen!“

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:bsz-Kolumne

Leider begegnen wir dem Phänomen des Widerspruchs nur selten in seiner Verwendung als Stilmittel. Die meisten Widersinnigkeiten werden der Welt vom Menschen zugefügt. Gerne wird zum Beispiel betont, dass Nadelbäume das ganze Jahr über grünen. Zu Weihnachten stellen wir uns dann eine geschlagene Tanne ins Wohnzimmer, um sie ein paar Wochen später hübsch verdorrt auf den Müll zu werfen. Oder wir meckern mit Vorliebe über diejenigen, die ständig meckern. Menschen zeichnen sich also nicht durch ein Vermögen zur Sprache oder durch ihren Verstand aus, sondern durch die einzigartige Fähigkeit, zu nörgeln.

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(CMP) Das muss ja herrlich gewesen sein. Unlängst lud eine Galerie an der Rottstr.5 den Autor und Kabarettisten Frank Goosen zu einem Gespräch über „Bochum und das Gefühl von Heimat“ ein. Als Aufhänger wurde Goosens Motto „Woanders ist es auch Scheiße“ großartig als „legendäre Liebeserklärung“ und „typisches Bochumer Understatement“ ins Feld geführt. Ein unglaublich pointierter kultureller Event. Gefragt wurde unter anderem: Was macht für ihn den Reiz von Bochum aus? Was hält ihn wie ein Magnet in dieser Stadt? – Jetzt mal eine andere Frage: Ist irgendwer hingegangen?

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4-2_WikimediacommonsIch bin wahrlich kein Opfer von Mode, ich mache nicht jeden Trend mit. Im Winter gibt’s Kordhosen – wenn es etwas wärmer ist, tut es eine Leinenhose. Obenrum was Schwarzes, Turnschuhe – fertig. So geht es ins Kino, zur Uni, auf eine Party, ins Theater und in die Kneipe. Ich kann die Modetests in der Glamour nicht machen, weil ich die Fragen nicht beantworten kann.

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Ich habe es versucht. Gott, was habe ich es versucht: mit Musik Geld verdienen. Aber es klappt einfach nicht. Die Proberaummiete, das Studio, Benzinkosten, das frisst einen auf. Oder mir fehlt einfach das Talent. Oder ich bin eigentlich schon toll, aber meine Bandmitglieder sind Versager. Ist ja auch egal, es klappt jedenfalls nicht. Neulich ist mir dann aber plötzlich der perfekte Plan eingefallen, wie es doch noch was wird, und der geht so: Ich gründe eine Ska-Band.
Das ist ja erstmal nix Neues. Genaugenommen ist es sogar die abgeschmackteste Idee überhaupt. Aber Moment: Ich gründe ja eine ganz besondere Ska-Band.

 

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4-2:bsz-Kolumne

Es ist Herbst in Bochum. Ein schneidender Wind weht Samson ins Gesicht. Der Campus ist noch einen Tick grauer als zu anderen Jahreszeiten – wie es sich für einen richtigen RUB-Herbst gehört. Es ist kalt – fast winterlich kalt. Doch auch die Heizungswärme in der Campus-Center-Blechbüchse, wo Samson gerade seine täglichen Körnerbrötchen erworben hat, vermag den Herbstblues nur oberflächlich zu übertünchen. Lieber will er sich der Melancholie des herbstlichen Campus inmitten des schroffen Betonmeers der RUB allein im Freien hingeben, als in die erstarrten Gesichter seiner gehetzten Kommiliton_innen zu blicken, die im überteuerten Blechbüchsen-Luxuscafé dem Konsum frönen. Was tun gegen das Grau? Was tun gegen die Kälte?

 

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4-2_R_K_B_by_Friedrich-Frhling_pixelioImmer diese Wissenschaft! Das führt doch zu nix. Man rackert sich ab in Laboren oder Archiven, liest und schreibt, und am Ende interessiert es doch wieder keinen, außer die Kollegen vielleicht. Aber jetzt schon wieder so eine staubtrockene Fachtagung, Thermoskannen, Vorträge, Einzelzimmer in einem Kongresshotel am Arsch der Welt? Bäh! Dann doch lieber: Rampenlicht, Aufmerksamkeit und Medienpräsenz. Schlau und trotzdem Star, das geht. Populärwissenschaft heißt das Zauberwort.

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Offene Affenhirne

Liebe Erstis, man will euch wohl für doof verkaufen. Habt ihr euren BAföG-Antrag schon gestellt? Wenn man sich im BAföG-Amt der RUB umsieht, scheint es jedenfalls so. Lange Schlangen vor den Bürotüren und Berge von Neuanträgen auf den Schreibtischen der SacharbeiterInnen. Ihr habt das BaföG-Amt also gefunden. Wenn ihr den BaföG-Flur gefunden habt, dürfte es euch nicht schwergefallen sein, auch den Weg zum „Büro für Studentisches Wohnen“ zu finden. Aushänge, die euch Wohnungen um die Ohren hauen sind zuhauf an den Wänden des Campus zu finden. Manchmal hilft auch ein Blick in den Immobilienteil der lokalen Zeitungen oder ins Internet. Ihr wisst das ja alles, müssen wir nicht mehr erklären. Oder seid ihr alleinerziehend?

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4-3-Kolumne_by_William-Veder_pixelio-frs-web:bsz-Kolumne

Nun sind sie vorbei, die Semesterstartpartys. Keine Hochglanz-Flyer mehr in der Mensa. Tja. Warum gibt es davon eigentlich so viele? Und so wenige Mitte-Oktober-Feste? Beide Anlässe sind nämlich gleich aufregend.

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