Leider kann bei Germany‘s Next Topmodel immer nur eine gewinnen. Für die anderen Mädchen platzt der große Traum vom Modelbusiness, Scharfrichterin Klum hat entschieden, basta. Für diese und andere traurige Gestalten hat der City Point Bochum ein „Sommerevent“ ins Leben gerufen: „Bochums Next Living Doll“ sucht die beste lebende Schaufensterpuppe der Stadt. In weiten Teilen der Bevölkerung besteht ja offenbar ein massives Verlangen danach, sich als lebendiger Werbeträger zu präsentieren.

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Pouchierter Seelachs mit Fencheltopping auf Jasminreis für schlappe 6,50 Euro, mit Studierendenausweis sogar noch billiger – klingt doch super. Her damit! Vielleicht noch ein Getränk? Noch ein Dessert? – Was sind schon 10 Euro, wenn man eine gute Gastronomie betritt und den Vorzug einer freundlichen Bedienung in angenehmer Atmosphäre in Anspruch zu nehmen gedenkt? Richtig: Peanuts.

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Das blaue Trikot mit der Nummer 25 des VfL Bochum prangt an der Wand wie ein Bärenfell. Die Kunstfasern schimmern im schwachen Licht der Glühbirne, die ein gelbliches Leuchten in die dunklen Ecken der Kneipe wirft. Bei der Wandfarbe war die Wahl auf Apricot gefallen. Eine Farbe, von der Ray Charles einst sagte, allein für sie lohne es sich, blind zu sein.

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Jetzt sind es schon wieder 120 Milliarden Euro für Griechenland; warum verkaufen die eigentlich nicht ihre Inseln, so wie es die Bild fordert? Obwohl: Eigentlich muss die Bild ja für die milliardenschweren Hilfspakete werben, da ansonsten insbesondere die deutschen Banken bei einer Um- oder Entschuldung Griechenlands leer ausgehen könnten. Trotzdem sind die Griechen natürlich faul und leben über ihre Verhältnisse – zumindest suggerierte das die „Griechen-Pleite-Kampagne“ der Bild schon letztes Jahr.

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Pfui, Unterschichtenfernsehen! Diesen Vorwurf haben sich die Privatsender oft genug anhören müssen – bevorzugt von Menschen, die immerhin beschränkt genug sind, um den Begriff „Unterschichtenfernsehen“ zu benutzen, ohne dabei in Gewissenskonflikte zu kommen. Der akademische Bildungsanspruch von Pro7, RTL und Co wird dabei oft verkannt. Eine Staffel „Germany‘s next Topmodel“ ist zum Beispiel mindestens drei Creditpoints in Soziologie wert, optional anrechenbar auch in Medienwissenschaften. Wer die Finalshow trotz Heidi Klum als Moderatorin ohne Krampfanfälle überstanden hat, kann mit der Hausarbeit beginnen, Thema: „Wahrheit oder Pflicht? Profilneurosen in der Scripted Reality“. Auch Sat.1 will akademisch mithalten und schickt nun eine Unterhaltungsshow ins Rennen, die eigens an den Interessen von GeschlechterforscherInnen ausgerichtet ist: „Mein Mann kann“.   

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Es ist Samstagabend, Bochum bringt den Müll raus. Dazwischen bin ich, der Joghurtbecher mit dem angeschimmelten Rest. Pünktlich um halb elf stehe ich an der U35-Haltestelle. Pantera strahlt meditativ durch die Kopfhörer.  Hauptsache die Gespräche der anderen VerkehrsteilnehmerInnen werden übertönt. Obwohl. Ich sollte nicht immer so zynisch sein. Wir sind doch alle gleich. Der nette junge Mann da vorne will sogar mit mir sprechen. Aufgeschlossen wie ich bin, nehme ich die Stöpsel aus den Ohren. „Was glotzte so scheiße? Schwul, oder was? Willste auffe Fresse?“ Das mit der Gleichheit hält der Empirie einfach nicht stand. Naja, ist ja sowieso meine Haltestelle.

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Ein Gespenst geht um in Deutschland. Es ist das Gespenst der Todesgurke. Seitdem sich der Ehec-Erreger ungebremst verbreitet, ist die Panik groß. Am vergangenen Freitag meldete das Berliner Robert-Koch-Institut, dass nunmehr rund 276 PatientInnen an dem gefährlichen hämolytisch-urämischen Syndrom (Hus) erkrankt seien (Stand 26.05., 15 Uhr). Zeitgleich erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf zehn. Am darauffolgenden Montag meldete Spiegel.online, dass die Behörden bundesweit mittlerweile mehr als 1.200 bestätigte und verdächtigte Ehec-Fälle zählen würden. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bekräftige die Warnung vor rohen Gurken, Tomaten und Salat. Ausgerechnet die Vitaminquellen der Besseresser stehen nun in Verdacht eine totbringende Fracht zu transportieren: Shigatoxin. Produziert von Coli-Bakterien. Einfach ekelhaft. Dass sich diese Katastrophe ausgerechnet im politischen Frühling der ökologischen Bewegungen abspielt, lässt viele VerschwörungstheoretikerInnen aufhorchen.

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Es gibt Krämpfe, die haben einfach nichts mit Magnesiummangel zu tun. Als junger Mensch darf man getrost ein Herz für Schubert, Brahms und Beethoven haben. Aber hören sollte man die Meister der Komposition bitte nur Zuhause. Denn der Besuch von Klassikkonzerten erfordert beizeiten ein dickes Fell.

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„The Entrepreneurial University“, mit diesem Zungenbrecher hat die TU München den Titel als so genannte Exzellenz-Uni eingeheimst. Kohle verdienen mit wissenschaftlicher Wortklingelei: Ganz im Sinne dieses Konzepts ist auch die Geschäftsidee, mit der jetzt drei TU-StudentInnen aufwarten: Sie gründeten die Online-Datingbörse „G-Match“. Wissenschaft und das Geschäft mit der Liebe gehen hier vorbildlich Hand in Hand. G-Match behauptet, für ihre KundInnen, den idealen Partner über einen Gen-Test finden zu können.

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Die Situation ist verfahren. Cheyenne ist schwanger. Gleich vier potentielle Väter kommen in Frage. Drei von ihnen starben bei einem Verkehrsunfall, der vierte liegt auf der Intensivstation. Dazu dieser fiese Kater… Was uns die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Verband der privaten Krankenversicherungen (PKV) mit der Kampagne „Alkohol? Kenne dein Limit.“ weismachen will, ist vor allem eins: Jugendliche sind polymorph perverse Rauschtrinker, die jegliche Kontrolle über Anstand und Moral verlieren, sobald sie mit Alkohol in Berührung kommen.

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