Glosse: IKEA und ich – eine tragische LiebesgeschichteÂ

Es war einmal eine junge Frau, die endlich auch eine schöne, gemütliche Schlafzimmereinrichtung haben wollte. Schon viel zu lange lebte sie mit diesem riesigen, schwarzen und aus den 80ern stammendem Monsterschrank. Also dachte sie sich: Ab zu IKEA! Sie schnappte sich ihren Freund, organisierte ein Auto und fuhr los. Und da sie wusste, dass sie Geld von ihrer Oma bekäme, suchte sie sich natürlich nicht einen dieser Pappschränke aus, sondern etwas aus Holz. Und eine Kommode. Und einen Spiegel. Und noch so ein paar Sachen, die bei IKEA immer so verloren aussehen und die man dann eben mitnehmen muss. Die junge Frau und ihr Freund genossen den Einkauf, auch wenn anscheinend noch zig andere Menschen ausgerechnet heute ihr Schlafzimmer verschönern wollten.
Als sie dann an der Kasse angelangt waren und freudig alles an der Kassiererin vorbei geschoben hatten, zückte ihr Freund die Kreditkarte. Man wollte sich den Einkauf teilen und könnte so auch besser abbezahlen.
Beide waren so glücklich und froh, bis das Donnergrollen „Wir nehmen keine Kreditkarten!“ sie von ihrer Wolke hinunter pustete.
„Nur EC-Karte!“, donnerte es ihnen weiter entgegen.
Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die geforderte Karte zu überreichen und zu hoffen, dass Oma noch rechtzeitig überweist.
Leider tat Oma das nicht. Und der Betrag, welcher sich wohlgemerkt in den Hunderten herumtrieb, wurde zurückgebucht.
Die junge Frau saß entsetzt vor ihrem Computer. Was nun? IKEA anrufen!
Das ging aber nicht, da IKEA deutschlandweit nur (!) eine Servicehotline hat und man dort entweder a) Produktinformationen, b) den neuen Katalog bestellen, c) sich vergewissern, ob ein Produkt im örtlichen Einkaufshaus vorhanden ist oder d) allgemeine Informationen zu IKEA erhalten. Und das alles von der Maschine für freundliche 14 Cent pro Minute.
Also wurde eine Festnetznummer gesucht. Eine Einzige ließ sich finden, aber die dortige Dame, wohlgemerkt auch nicht vom gewünschten IKEA, konnte einem nicht weiterhelfen. Stattdessen donnerte sie auch nur rum.
Was nun? Die Bank anrufen und eine E-Mail verfassen. Die Bank konnte einem nicht weiterhelfen und die E-Mail, ja, die E-Mail blieb tagelang unbeantwortet.
Kein einziges Wort von IKEA. Bis heute nicht. Die nächste E-Mail ist in den Startlöchern, ein Notfallbrief verfasst. Und die Schlafzimmereinrichtung kann man leider nicht mehr zurückgeben, da die lieben Katzen schon ihre Krallen daran geschärft haben.
Und die Moral von der Geschicht’? VISA spricht die Welt, nur IKEA tut es nicht.

aw

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