Bild: Immerhin steht die Marienkirche noch: Das Musikforum ist Kirchenerhalt für 38 Millionen Euro. Foto: mar, Kritik an BoSy-Spielstätte neuentflammt Foto:: mar

Streitfall Musikforum: Nun ist es gebaut und mit einem zweitägigen „Bürgerfest für alle“ am 29. und 30. Oktober eröffnet worden. Erst am 28. Oktober wurde eine Beschlussvorlage angefertigt, nach der ungeplante 921.000 Euro Mehrkosten, die das Musikforum verursacht, aus dem Schuletat der Stadt gedeckt werden sollen. Laut Volker Steude von den Stadtgestaltern, einem der schärfsten Kritiker des Musikforums, hat das Projekt die Stadt nicht wie geplant 2,4 Millionen Euro gekostet, sondern inklusive versteckter, mit dem Projekt mittelbar und unmittelbar verbundener Kosten über 15 Millionen. Die laufenden Kosten belaufen sich nicht auf 0,58 Millionen, sondern auf über 3 Millionen Euro im Jahr.

Die Karten für Veranstaltungen im Anneliese-Brost-Musikforum kosten regulär zwischen 16 und 45 Euro, je nach Preisklasse und Konzertformat. Höhere Beträge lehnte der Stadtrat Volker Steude zufolge ab, da „höhere Preise deutlich weniger Besucher zur Folge hätten“. Damit decken die Kartenverkäufe nicht einmal 10 Prozent der laufenden Kosten. Jede Karte wird also mit 200 Euro von der öffentlichen Hand subventioniert. 

Von dem ursprünglichen Konzept Musikforum, das eine Spielstätte für Konzerte jeglicher Art und Integration der Musikschule bieten sollte, ist nicht viel übriggeblieben. Auch das Konzertangebot hat sich nicht erweitert.

Angebot für Studierende

Nun ist es aber da, dieses Musikforum und die Bochumer Symphoniker, oder kurz BoSy, haben seit ihrer Gründung 1918 erstmals eine feste Spielstätte. Der musikinteressierte Student oder die klassikaffine RUBlerin mag das Angebot nun nutzen. Was halten die Symphoniker für Studis bereit?

SchülerInnen und Studierende bis 29 Jahre, Auszubildende sowie Schwerbehinderte erhalten auf fast alle Veranstaltungen 50 Prozent Nachlass, zahlen also je nach Sitzplatz zwischen 5 und 19,50 Euro. Veranstaltungsformate wie Symphonic Selections bleiben elitär und gewähren nur Schwerbehinderten Rabatt auf die 20 bis 45 Euro.

SchülerInnen und Studierende bis 29 Jahre kriegen allerdings wie bisher einen starken Restpostenrabatt: 10 Minuten vor Veranstaltungsbeginn kriegen sie Restkarten für 6 Euro, auch für die höchste Preisklasse.

Eine Kooperation wie mit dem Schauspielhaus im Sinne einer Konzertflat oder ähnlichem ist laut RUB-AStA-Vorsitzender Nur Demir (IL) bislang „nicht geplant“.

:Marek Firlej

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