Bild: Bunter Protest: Durch die Kampagne „Es reicht“ sieht sich auch die Polizie gezwungen, schärfer gegen Nazis vorzugehen. , Vor Hogesa: Antirassistische Großdemo in Dortmund Foto: Alexander Völkel

Nach einem versuchten Mordanschlag von Nazis auf einen Dortmunder Antifaschisten reagierte die Kampagne „Es reicht“ mit einer Großdemo. Doch am Samstag (8. Oktober) wollen Hogesa eine Kundgebung durchführen. 

Die Angriffe von Autonomen Nationalisten, die sich in Dortmund rund um die Partei Die Rechte organisieren, nehmen in Dortmund nicht ab.  Erst letzten Freitag (30. September) überfielen AnhängerInnen der Rechten einen Infotisch der DKP. Bei der Aktion wurde Wolfgang Richter von der Deutschen Kommunistischen Partei durch Pfefferspray verletzt. 

Als Reaktion auf die zahlreichen Übergriffe initiierten Organisationen aus gewerkschaftlichen bis autonomen Kreisen die Kampagne „Es reicht“, die für den 24. September zu einer antifaschistischen Demo aufriefen. Mit über 2.000 TeilnehmerInnen zeigten sich die OrganisatorInnen zufrieden. „Die öffentliche Wahrnehmung, auch durch die regionale und überregionale Berichterstattung, hat uns sehr positiv überrascht“, sagt Iris Bernert-Leushacke, Mitglied im Koordinierungskreis der Kampagne.

Polizei reagiert auf Protest

Hintergrund der Kampagne war ein versuchter Mordanschlag: Vermummte RechtsextremistInnen lauerten einem Dortmunder Antifaschisten auf und attackierten ihn mit einem Messer. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. „Die lokale Nazi-Szene ist ausgesprochen gewaltbereit und will ihr ‚Revier-Verhalten‘ im sogennanten ‚Nazi-Kiez‘ brutal durchsetzen“, so Bernert-Leushacke. „Dieses Verhalten haben wir nachdrücklich mit der Demo am 24. September kritisiert und die unterschiedlichsten Akteure effektiv miteinander vernetzt.“

Nach den Vorfällen und der Kampagne steht auch die Polizei unter Druck, gegen das Nazi-Problem in Dortmund vorzugehen.  Polizeipräsident Gregor Lange signalisierte bereits vergangenen Mittwoch auf einer Pressekonferenz, in Zukunft verstärkt Maßnahmen ergreifen zu wollen.

Eine erste Reaktion gibt es bereits: Der geplante Aufmarsch von Hogesa wurde untersagt und soll nur in Form einer Kundgebung stattfinden.

Lest dazu auch Benjamins Kommentar

:Benjamin Trilling

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