Nach knapp zwei Wochen haben die rund 50 Geflüchteten auf Druck der Stadt Bochum am 10. Juni ihre Unterkunft an der Hans-Böckler-Schule verlassen und sind in die Leichtbauhallen am Kalwes gezogen.
GeflüchtetenunterstützerInnen kritisieren, dass VertreterInnen der Stadt ein Stillschweigen über die bei den Verhandlungen erzielten Ergebnisse eingefordert haben. Die betroffenen Refugees hatten zuletzt eine akzeptable Unterbringung gefordert und sich daher geweigert, die Turnhalle der Hans-Böckler-Schule zu verlassen. (siehe :bsz 1087) Zuletzt hatte die Stadt etwa mit polizeilicher Räumung und Strafanzeigen gedroht.
Stadtdirektor verspricht Umzug in Wohncontaineranlage
Wie Dirk Hagebölling, Ansprechpartner der Stadt für die Koordinierung der Flüchtlingsarbeit betont, habe man darum gebeten, dass die Geflüchteten mit den erreichten Zugeständnissen nicht an die Medien treten sollen. Ansonsten seien weitere Protestaktionen in anderen Flüchtlingsunterkünften zu befürchten. Zudem wurde darauf verwiesen, dass die Stimmungslage in der Bevölkerung kippe.
Laut Hagebölling gebe es vom Stadtdirektor die Zusage, dass die über einen langen Zeitraum in Massenunterkünften untergebrachten Menschen spätestens im Juli die neue Wohncontainer-Anlage „Auf der Heide“ in Wiemelhausen beziehen können.
Den Vorwurf, dass die Geflüchteten mit ihrer Protestaktion für einen Rechtsruck in der Stimmung mitverantwortlich seien, kritisiert dagegen Amid Rabieh von der Bochumer Linken. „Das ist victim blaming: Man sagt den betroffenen Menschen, dass sie an ihrer Lage selbst Schuld sind.“
:Benjamin Trilling
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