:boinkürze

„Theaterstadt Bochum“ gehört noch zu den wohlwollenden Vorschlägen für Bochumer Ortsschilder. Denn auf Initiative der CDU im Landtag  sollen nun auch die NRW-Gemeinden ihre Städte mit einem schmucken Namenszusatz versehen dürfen. Seit die WAZ zur öffentlichen Namensfindung aufrief, übertreffen sich die BürgerInnen mit netten Scheußlichkeiten für eine angemessene Bezeichnung.  „Großbaustelle“, „Stadt Schäbiger Kunstwerke“, „Geldverbrennerei“ – das Gros der BochumerInnen scheint nicht sehr viel auf ihre Heimatstadt zu geben. Zu Redaktionsschluss der bsz waren knapp zwei Drittel der eingereichten Vorschläge Beschimpfungen. Mit Blick auf den nicht vollzogenen Strukturwandel kursiert auch der Vorschlag “Hauptstadt des Selbstmitleids“ im Netz; dieser dürfte allerdings weniger Chancen haben. Interessanter ist da schon der Vorschlag „(Ex-) Wattenscheid“. Der alte Konflikt um die Städtefusion – so lebt er fort in der Schilderdebatte. Etwas ernster gemeinte Vorschläge sind „Currywurststadt“, „Tief im Westen“ oder „Blume im Revier“. Aber mal ehrlich, wer möchte sich schon auf Fast-Food, antiquierte Songtitel und poetische Einfalt reduzieren lassen? Und so wird die Bestrebung dann doch noch als christdemokratisches „Sommerloch-Thema“ enttarnt, wie ein umsichtiger User sich ausdrückte.


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