Die Entwicklung der Pressefreiheit ist rückläufig, stellt die Vereinigung Reporter ohne Grenzen in ihrer am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Rangliste der Pressefreiheit fest. Auch Deutschland ist in der Platzierung abgerutscht, vor allem sind die Zahlen der Übergriffe auf Journalisten gestiegen.
JuristInnen, WissenschaftlerInnen, MenschenrechtlerInnen und JournalistInnen aus 180 Ländern stellten sich den 87 Fragen aus allen Aspekten unabhängiger journalistischer Arbeit, die Reporter ohne Grenzen ihnen schickten. Beachtet wurden Entwicklungen von November 2014 bis Ende Dezember 2015. Bei der Auswertung wurden Punkte vergeben (0 für den optimalen, 100 für den schlechtestmöglichen Zustand).
Deutschland ist um vier Plätze auf 16 abgestiegen, auch wegen der 35,14 Punkte, die unter Übergriffe auf Journalisten aufgeführt werden. Trauriger Spitzenreiter in dieser Kategorie ist China mit einer Punktzahl von 90,44, dass selbst Kriegsgebiete, wie Syrien (84,36 Punkte), Jemen (73,88 Punkte), Libyen (67,72 Punkte) in den Schatten stellt. Auch Frankreich ist mit 65,89 Punkten schlecht bewertet, wir erinnern uns unter Anderem an die Anschläge auf Charlie Hebdo im Januar 2015.
Auf- und Absteiger
Tunesien hingegen ist nach der Revolution 2011 um 30 Ränge aufgestiegen, nimmt nun Platz 96 ein und ist damit größter Gewinner, gefolgt von der Ukraine, die 22 Plätze nach oben kletterte (jetzt 107). Tadschikistan sowie Brunei fallen um je 34, Polen fällt aufgrund der Medienreform der 2015 gewählten rechts-konservativen Regierung um 29 Plätze.
Nordkorea (Platz 179) und Eritrea auf Platz 180 haben ihre bedauernswerten Gesamtwertungen erfolgreich verteidigt und bilden weiterhin die Schlusslichter.
Finnland (unverändert), die Niederlande (+2) und Norwegen (-1) teilen sich das Treppchen.
:Kendra Smielowski
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