Bild: Apple-Kathedrale in Düsseldorf: Wie gewinnen Produkte an Wert?, Eine Milliarde iPhones: Mario Pricken erklärt, was Dinge wertvoll macht. Illustration: alx
Mitte des Jahres verkauft sich wohl das Milliardste IPhone. Analysten von CNN-Money rechnen damit, dass es gegen Juli soweit sein wird; je nach Erfolg der kürzlich vorgestellten „SE“ Variante schon vorher. Was aber verhilft solchen Produkten zu ihrem ikonenhaften Status?
 
In 80 Strategien erklärt Mario Pricken in „Die Aura des Wertvollen“ berühmte Produkte. Dabei zeigt er auf, wie sie zu ihrem Wert gekommen seien und letztlich, wie sich die Strategien auf die Belange der LeserInnen anwenden ließen; zum Beispiel bei Ebay.
 
Bevor es soweit ist, stellt er jedoch klar, dass unser Begehren eine zentrale Rolle spiele und wie es beeinflusst wird. Eingeteilt werden die Strategien unterdessen in acht Kategorien: zum Beispiel die Einzigartigkeit, die Verfügbarkeit und die Inszenierung.
 
Viele seiner Strategien, die er von 300 erfolgreichen Produkten abgeleitet habe, zeigen sich auf Apple angewendet, auch bei deren Produkten. So werden wir vor dem Kauf durch eine Erlebniswelt geführt, die uns klarmachen soll, wie bedeutend und wertvoll das Produkt ist. Die KundInnen werden zum Beispiel zur teuersten Lage in Düsseldorf geführt: zur Königsallee Nr. 2. Sie stehen vor einem kathedralenartigen Gebäude mit sechs Meter hoher Decke. Auf Massivholzdesignertischen liegen, wie in Museen oder Boutiquen, die Geräte. 
 
Social Proof & Design
 
Stolz ist auch der Preis, obwohl die Technik nicht immer die Beste ist. Um aber nicht billig, sondern wertvoll sein zu können, wird dies zudem mittels des Preises suggeriert. Für Mario Pricken wohl eine Form der „künstlichen Verknappung“. Ist das bei Kreativen und Promis beliebte Statussymbol einmal im Besitz der KundIn, geht der Erlebnisprozess beim Auspacken weiter. Für sich steht danach das durchdesignte Gerät, dessen Wert sich mittels seiner sozialen Stellung halte: eine moderne Relique.  
 
Übrig bleibt nach dem Lesen ein Buch, das die LeserInnen nochmal in die Hände nehmen werden. KonsumentInnen, um Produkte zu verstehen, ProduzentInnen, um nachzuschlagen und kreativ zu werden.
 

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