(mlg) Am Vorabend des ersten Mai marschierten knapp 70 Neonazis durch Dortmund. In der Westfalenmetropole, die als Hochburg der „Autonomen Nationalisten“ gilt, sind öffentliche Auftritte von Neonazis keine Seltenheit. Auch die weitgehende Ignoranz von Seiten der Stadt und ihres politischen Establishments, die sich bestenfalls zu symbolischen Aktionen hinreißen lassen, ist nichts Neues. So wäre auch der Aufmarsch in der vergangenen Woche fast als Routine durchgegangen, hätte sich nicht mit dem Ex-Feuerwehrchef Klaus Schäfer ein Spitzenbeamter der Stadt in den braunen Demozug begeben. Der wurde zwar schleunigst vom Dienst suspendiert, sein Auftritt zeigt aber, dass Neonazismus in Dortmund keineswegs ein Problem rivalisierender Jugendbanden ist, sondern offenbar auch mit Unterstützung aus der Mitte der Gesellschaft gedeihen konnte.
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