Stelzenlaufen muss der neue Volkssport im Ruhrgebiet werden! Dann jedenfalls würden die Freizeitaktivitäten im Pott zur neuen Ruhr-Hymne passen. „Wo ein raues Wort dich trägt, weil dich hier kein Schaum erschlägt“, knödelt Herbert Grönemeyer im Auftrag der Ruhr.2010. Gestelzter geht nicht? Doch, nur wenige Zeilen später. Immerhin das Reimlexikon war wohl zur Hand, als Grönemeyer wenig elegant dichtete: „Seelenruhr von schwerverlässlicher Natur. Urverlässlich, sonnig, stur – so weit, so ur: Seelenruhr.“ Ob Gröni den Song schrieb, als er gerade zur Kur fuhr? Sänge er doch wenigstens über Architektur und eine Parkuhr! Das wäre jedenfalls tiefschürfender als: „Es ist wie es ist, es wird Nacht und es wird Tag.“ Für FreundInnen unfreiwilliger Komik ist die Hymne eine Fundgrube. Schließlich wird laut Gröni – oh Wunder – hier niemand von Schaum erschlagen, nein, hier fallen auch Herzen in die Hände, und der Dichterfürst stellt fest: „Dass der Rhein sich neu genießt, liegt an diesem Glücksgebiet“. Jede Kulturhauptstadt bekommt die Hymne, die sie verdient.
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