Marcel Wrzesinski studiert Philosophie an der Ruhr-Uni und ist Mitorganisator des Projekts. „Wir haben das Gefühl, dass das Thema der Tagung von Studierenden bisher zu wenig bearbeitet ist“, meint er – „außerdem möchten wir Studierenden die Gelegenheit geben, selbst etwas zu schreiben und wissenschaftlich tätig zu werden. Auf Fachkongressen ist die Hemmschwelle für junge Studierende groß: denn nicht jeder traut sich, mit renommierten Wissenschaftlern zu diskutieren.“ Nicht nur Studierende der Philosophie sind aufgerufen, sich zu beteiligen. „Die Tagung ist explizit interdisziplinär. Die Philosophie eignet sich als Pool für verschiedene Fachgebiete, weil sich unterschiedliche Blickwinkel gut vereinbaren lassen.“ Mit dem Projekt möchte der Fachschaftrat vor allem Studierende fördern, die sich eine Zukunft in der Wissenschaft vorstellen können. „Gerade Geisteswissenschaftler müssen publizieren, wenn sie weiterkommen möchten, und dazu eignet sich diese Tagung. Sie gibt den Studenten die Möglichkeit zu schreiben, einen Vortrag zu halten und diesen zu publizieren – das sind genau die Elemente, die sie später brauchen können“, sagt Marcel.
Mitten in der Popkultur

„Das Thema ist eigentlich die Wirklichkeit, in der wir leben. Popkultur umgibt uns ständig, und nun geht es darum, ihre Spuren zu entdecken. Man könnte sich zum Beispiel fragen, warum es Fernsehduelle zwischen Kanzlerkandidaten gibt oder weshalb eine Zeitschrift besonders erfolgreich ist. Die Thematik hat unter anderem viel mit der Rolle der Medien zu tun“, meint Marcel. Er selbst hat schon an einer ähnlichen Tagung in Marburg teilgenommen, sein Essay wurde dabei ausgezeichnet. „Es geht darum, ein Projekt zu schaffen, bei dem die Teilnehmer auf Augenhöhe miteinander reden und Netzwerke bilden können. Studenten haben so die Möglichkeit, erfolgreich teilzunehmen; sie müssen nicht im Schatten von Professoren stehen.“ Ein Vorbild für die Tagung sind die „Graduate Schools“, von denen es in den USA und Großbritannien viele gibt und die ähnliche Ziele verfolgen. Bisher, meint Marcel, sei studentische Eigenaktivität an der Uni unterrepräsentiert. Der Fachschaftsrat hofft nun auf rege Beteiligung, und die Tagung ist auch offen für BesucherInnen, die keinen Essay beigesteuert haben. Auch wer seinen Schopenhauer nicht auswendig kennt, kann durchaus einen Essay einsenden: „Es geht nicht darum, ob jemand Kant oder Habermas zitiert. Wichtig sind Kreativität und die Stichhaltigkeit der Argumente.“

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