Seit das Internet weltweit immer breiteren Bevölkerungsschichten zugänglich ist, gibt es auch immer mehr Ideen, die Verbreitung finden – so auch das bookcrossing. Diese Idee entstand im Jahr 2001 durch reisende Kameras und die Nachverfolgung von Dollarscheinen nach ihren Seriennummern durch den Begründer der Community bookcrossing.com. Seitdem finden sich weltweit immer mehr Anhänger und registrierte Bücher. Heute sind es weltweit schon fast 700.000 Mitglieder, und über 4,5 Millionen Bücher sind registriert.

Von Hand zu Hand

Die Idee ist simpel und ein wenig idealistisch und romantisch: Bücher reisen von Hand zu Hand, werden gelesen und verändern vielleicht sogar ein Leben. Dabei ist der ideelle Teil der Idee, die ganze Welt zu einer Bibliothek zu machen und durch die freie Verfügbarkeit die Alphabetisierung und Lesekultur zu unterstützen. Und der romantische Part findet sich darin wieder, was ein reisendes Buch so erlebt: Vielleicht schafft es neue Gedanken oder verändert sogar ein ganzes Leben. Der Grundgedanke bleibt aber „Free your books!“ – und das vor allem auf den staubigen, einengenden Regalen.

Auf zur großen Reise

Jedes Buch wird in der Community registriert und mit einer eindeutigen Nummer versehen, bevor es auf die Reise geht. Dazu muss sich jede/-r Beteiligte nur mit einigen wenigen Daten anmelden und kann die entsprechenden Bücher registrieren, wobei mittels ISBN weitere Informationen zum Buch zusammengetragen werden. Nachdem ein entsprechendes Label mit der eindeutigen Kennziffer angebracht worden ist, kann die Reise losgehen. Dabei ist egal, ob es verkauft, getauscht oder einfach in der „urbanen Wildbahn“ ausgesetzt wird. Wichtig ist nur, dass das Buch reist und alles, was ihm widerfährt, Teil ist seiner ganz eigenen Geschichte. Allerdings ist es dem Gedanken zuträglicher, wenn die Bücher auch frei weitergegeben werden. Wie ein Buch reist, ist also egal. Man kann Bücher in der Öffentlichkeit liegen lassen oder auch in offiziellen Bookcrossing-Zonen ablegen. Zu diesen gehört beispielsweise das KulturCafé im Studierendenhaus, wo ihr direkt neben der Tür auch ein entsprechendes Regal findet oder auch das Café Ferdinand und die Kaffeerösterei röst.art. Bücher könnt ihr dann auch eben dort finden oder über das Forum mit jemandem austauschen. Viele Wege stehen offen, um die Geschichte eines Buches voranzutreiben. Und wer dann ein solches Buch findet oder es sich eben aus einem der vielen Regale nimmt, kann mit der Nummer auf der Community zum entsprechenden Buch kommen und dessen Geschichte fortschreiben.

Wiedervereinigung?

Ob Bücher, die als tote Bäume zu den Wurzeln ihrer Artgenossen zurückkehren, oder die unzähligen Orte, an denen Bücher ausgewildert werden – auch die kreative Seite dieser Bewegung ist nicht zu unterschätzen, wie zahlreiche Videos im Netz beweisen. Versucht es doch auch mal, befreit eure Bücher von den Fesseln ihrer Regale und gebt ihnen ein Stück Freiheit, denn sicherlich habt auch Ihr einige Bücher im Schrank stehen, die nur Staub fangen. Nur Vorsicht beim Genuss dieser neuen Idee, sie kann wirklich süchtig machen – ob nur in Bezug auf das Auswildern oder auch nach dem Lesen, bleibt offen. Seid mutig, befreit Eure Bücher und schickt sie auf die Reise!
FF

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