Where the meaning ends, still the spirit reaches
Es ist Musik, die durch Mark und Bein geht, die zutiefst die Seele berührt und bis zum Innersten vordringt. Es ist nicht nur Rock’n’Roll – es ist mehr. Es ist Leben. Es ist Liebe. Es ist Leidenschaft. Musik zum Träumen, Tanzen und Fallenlassen. Alles auf einmal. Und diese Musik hat einen Namen: „Lacasa del Cid“.
Kopf und Herz dieser Band ist der 1969 geborene und seit langem in Berlin wohnhafte Carsten Klatte, freischaffender Gitarrist und ehemals bei u.a. „Goethes Erben“, „Girls Under Glass“, „Project Pitchfork“ und „Wolfsheim“ tätig, um nur einige von vielen Bandnamen zu nennen.
Seine ganze Energie und Hingabe steckt Herr Klatte nun jedoch seit geraumer Zeit in sein Soloprojekt „Lacasa del Cid“ – sein spezielles „Baby“, wie er es gerne nennt. Unterstützt wird er abwechselnd von verschiedenen Musikern, nicht zuletzt von der Sängerin und Schauspielerin Serena Gruß, welche ihm auch beim letzten Konzert am 02. Dezember 2006 im Bochumer Zwischenfall mit ihrer bezaubernden Stimme tatkräftig zur Seite stand.
If you like Johnny Cash
Die Musik ist schwer zu kategorisieren. Klatte selbst beschreibt sie als eine Mischung aus den Animals, Bauhaus, Johnny Cash und Donald Duck on dope, was dem Ganzen schon recht nahe kommt. Man könnte dazu auch philosophisch-melancholischen Gitarren- und Percussionrock sagen. Aber selbst diese Umschreibung wäre noch nicht ausreichend.
Eine Ahnung, was diese Musik sein könnte, bekamen die ZuhörerInnen bei oben erwähntem Konzert. Leider hatte die Werbung dafür nicht wirklich gegriffen und so tummelten sich nur etwa zwanzig Leute im Raum um die Bühne, was jedoch dazu führte, dass die Stimmung recht gemütlich und vertraut, wenn nicht sogar ein wenig intim, wurde.
Als eine Art Vorband trat Myk Jung, begleitet von Carsten Klatte an der Gitarre, mit einer Zusammenstellung seiner schönsten Balladen auf. Anders, als bei „normalen“ Rockkonzerten wurde das Publikum hier nicht angeheizt oder gar aufgeheitert, sondern für die Tiefe der (nachfolgenden) Musik sensibilisiert. Man lehnte genüsslich an den Stehtischen, schlürfte das ein oder andere Bier, schloss die Augen und ließ sich von der wunderbaren Traurigkeit mitreißen.
If you love Leo Cohen
Eine angenehme Weile später verließ Myk Jung die Bühne und die Ohren durften sich an Klattes rauer Stimme erfreuen. Begleitend zu seiner Gitarre gab es ein Bass und einen zu einer Trommel umfunktionierten Kasten, sowie eine recht lustige Art von Tröte, die dem Publikum des Öfteren einen Lacher entlockte. Gespielt wurden die Songs des aktuellen Albums „Who killed Barbie?“. Das Programm reichte von „Thinking of Sin“, über „Hey Dude“ und „The Idiot“, bis hin zu „Out of Nothing“.
Ohne großartiges Tamm Tamm schmetterte Klatte entweder seine Wut, Verzweiflung oder einfach nur seinen umwerfenden Humor ins Mikrofon, stets untermalt von seinem grandiosen Gitarrenspiel. Ein Kritiker sagte einst, dass es ein Wunder sei, dass Carsten Klatte noch nicht mit seiner Gitarre verwachsen sei. Recht hat er. Die Mischung aus perfekter Instrumentbeherrschung und Improvisation klappt einwandfrei – man spürt förmlich den Spaß und die Begeisterung der Musiker.
If you want to have good Songwriter music in
your life
Auch wenn die Besucherzahl recht gering ausfiel, war dieser Auftritt ein voller Erfolg – für die ZuhörerInnen sowieso. JedeR wollte Zugaben (auch wenn die Zugabenchöre nicht so recht klappten), klatschte und jubelte was das Zeug hielt. Vielleicht, weil es gerade keine überfüllte Veranstaltung war, wurde es zu einem sehr bewegenden und entspannenden Konzert.
Wer nun, hoffentlich, auf den Geschmack gekommen ist und die Chance wahrnehmen möchte, „Lacasa del Cid“ live zu sehen, kann unter www.endless-promotion.de Karten bestellen.
aw
Nächste Auftritte:
16. Dezember 2006, 21 Uhr, Movie, Am Bahnhof 6, Bielefeld
17. Dezember 2006, 21 Uhr, Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100,
Essen, Eintritt: 10 Euro
22. Dezember 2006, 21 Uhr, Oxident, Frankfurter Allee 53 (2.Hof),
Berlin Friedrichshain, Eintritt: 5 Euro
23. Dezember 2006, 20 Uhr, Kir,
Hamburg, Eintritt: 10 Euro
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