Dreimal im Jahr verschafft die Blue Hour jungen Bands aus dem Ruhrgebiet die Chance, im renommierten Bahnhof Langendreer ihr Können unter Beweis zu stellen. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt vom Kulturamt der Stadt Bochum. Die Rahmenbedingungen in Langendreer sind mehr als günstig: Professionelle Technik und ein großer Saal sind vorhanden, um Werbematerial kümmern sich die OrganisatorInnen. Zudem heißt es bei der Blue Hour immer „Eintritt frei“. Jeweils drei Bands pro Abend bestreiten ein Konzert. Genres spielen bei der Auswahl der Bands keine Rolle. Hubert Gabriel, Mitbegründer von Ruhrklang und hauptverantwortlich für das Booking, will mit der Blue Hour schließlich besonders auf die Vielfalt der hiesigen Musikszene aufmerksam machen. „Die Qualität der Ruhrgebietsszene kann sich mit Metropolen wie Hamburg oder Berlin durchaus messen“, ist sich Gabriel sicher. Mit der Blue Hour will der engagierte Organisator „einen kleinen Teil dazu beitragen, ihre Bedeutung zu vergrößern.“

Immer wieder kooperiert Ruhrklang zu diesem Zweck auch mit dem bedeutenden Förderprogramm „popUP NRW“. Die hierfür ausgewählten Bands werden gerne als Headliner und für die Konzerte eingeladen. Vergangenen Freitag spielte zum Beispiel die Kölner Crossover-Formation BxDxF im Bahnhof Langendreer, unterstützt unter anderem von den Bochumern Captain Cosmos. Die nächste Blue Hour wird ebenfalls mit einer popUP-Band verfeinert: Am 19. Dezember sind The Menagerie zu Gast im Bahnhof Langendreer.

Gabriel und Ruhrklang haben indes auch weitreichendere Ziele, die über die reine Konzertorganisation hinausgehen. So wünschen sich die Organisatoren durch die Arbeit in der Musikinitiative und bei der Blue Hour nicht zuletzt eine verstärkte Vernetzung der jungen Bands untereinander. „Mehr Austausch unter den MusikerInnen tut der gesamten Musikszene in der Region gut“, ist Gabriel überzeugt.

„Generation myspace“

Die Blue Hour fand seit Juni 2005 bereits zwölfmal statt – in der Regel jeweils am dritten Freitag im betreffenden Monat. Ein weiterer Anreiz zum Besuch der Konzerte: Im Anschluss kann bei der sogenannten „Break Out-Party“ weitergefeiert werden. Leider waren allerdings trotz interessanter Bands und freiem Eintritt nicht alle blauen Stunden gleich gut besucht. Die Publikumsmobilisierung hängt noch stark vom Werbeeinsatz der beteiligten NachwuchsmusikerInnen ab. Es ist also ein wichtiges Ziel für Gabriel und Ruhrklang, die Blue Hour in der Region auch ganz unabhängig vom jeweiligen Line-up als eine Veranstaltung zu etablieren, die regelmäßig frische Livemusik von guter Qualität in den Bahnhof Langendreer bringt. Bis dahin bleibt noch Einiges zu tun. Fest steht aber: Gut besuchte Konzerte in professionellem Umfeld sind für die Nachwuchsbands der „Generation myspace“ ein begehrtes Gut, das die Überschwemmung des WWW mit dürftigen Eigenregieaufnahmen eben nicht mit sich bringen kann – Ruhrklang und die Blue Hour dagegen können.

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