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Verbindendes Element der aktuellen Ausstellung im Kunstmuseum Bochum ist diesmal keine Stilrichtung, sondern die Herkunft der Kunstgegenstände: Sie alle gehören zu Sammlungen, die Unternehmen aus dem Ruhrgebiet angelegt haben. In Zusammenarbeit mit „pro Ruhrgebiet e.V.“ hat das Museum mit etwa 100 Unternehmen aus der Region Kontakt aufgenommen, eine Auswahl getroffen und aus den Privatsammlungen eine bisher einmalige Schau zusammengestellt.

Kultur als Unternehmenskultur

Der Verein „pro Ruhrgebiet“ setzt sich schon seit 1981 für die Zukunft des Ruhrgebiets ein und will mit dieser Idee zeigen, dass im Ruhrgebiet auch Kunst einen Platz hat, besonders in den Unternehmen. Der Verein will ein anderes Bild der Betriebe präsentieren: „Kultur als Unternehmenskultur“, zu zeigen, so Dr. Roland Kirchhof, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins „pro Ruhrgebiet“, sei eines der Ziele der Ausstellung. Er glaubt an die Auswirkung, die Kunst am Arbeitsplatz auf MitarbeiterInnen hat, die sich von Kunst umgegeben wohler fühlen und kreativer arbeiten können. Außerdem soll die Ausstellung Inspiration für andere Unternehmen sein, sich auch im Bereich der Kunstförderung zu engagieren.

3-1-frdertrme-stahl-ruhrgebiet-von-bern-und-hilla-becher-foto-eva-rendl-frs-webKunst mit Qualität

Die Sammlungen der Unternehmen im Ruhrgebiet erwiesen sich als außergewöhnlich umfangreich und machten dem Team des Kunstmuseums Bochum die Auswahl, welche Werke es in die Ausstellung schaffen sollten, sehr schwer. Es gibt daher in dieser Ausstellung keine einheitliche Stilrichtung, in die alle Kunstwerke einzuordnen sind. Sie ist aber nichtsdestotrotz sehr sehenswert, denn „die Qualitätsleiste ist sehr hoch angelegt“, so Museumsdirektor Dr. Golinski.

Kunst in der Krise

Golinski berichtet von Firmen-Sammlungen, die alleine umfangreich und auch qualitativ hochwertig genug gewesen wären, das Kunstmuseum Bochum zu füllen. Andere Firmen hingegen bestücken nur die Chefetagen mit hochwertiger Kunst. Aber auch die Wirtschaftskrise macht vor der Kunst nicht halt: Im Laufe der Vorbereitungszeit sind dem Museum auch Kunstsammlungen von finanziell gebeutelten Firmen zum Kauf angeboten worden.

Unternehmen zeigen Kunst

In die Ausstellung haben es letztendlich 83 Kunstwerke von 72 KünstlerInnen geschafft, die von 29 Unternehmen ausgeliehen wurden. Jedes Unternehmen, das ein Kunstwerk verleiht, beteiligt sich auch an der Finanzierung der Ausstellung. In der aktuellen Schau sind nur KünstlerInnen zu sehen, die schon zuvor in Museen ausgestellt haben, da die KuratorInnen sich die Rosinen aus den verschiedenen Sammlungen herauspicken konnten. Unter den Exponaten finden sich Kunstwerke so namhafter KünstlerInnen wie Damien Hirst, Luka Fineisen, Fred Thieler, Andreas Gursky und Willi Baumeister. So bleibt leider die Nachwuchsförderung der Künstler­Innen aus der Region auf der Strecke, aber das ist auch nicht das Ziel dieser Ausstellung. „Out of the Office“ zeigt Kunstwerke, die unter normalen Umständen der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, da sie sich in Privatbesitz befinden. Außerdem bietet die Ausstellung den Firmen eine Möglichkeit, zu zeigen, dass sie im Bereich der Kunstförderung aktiv sind.

Kunstmuseum Bochum,
Kortumstraße 147, 44787 Bochum
Di-So     10 – 17 Uhr
Mi     10 – 20 Uhr
www.bochum.de/kunstmuseum

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