Negative Folgen
So schön es auch ist, Bilder von allen möglichen Ereignissen mit Freunden zu teilen: diese auf Fotos zu markieren und sich über interessante Themen auszutauschen, manche Inhalte sind zu vermeiden. Bilder von Trinkgelagen oder politische Aussagen, die an der Person zweifeln lassen, könnten beim nächsten Bewerbungsgespräch auf dem Tisch landen. Denn viele Unternehmen nutzen auch Netzwerke wie das StudiVZ bereits seit längerer Zeit, um sich über ihre BewerberInnen zu informieren.
Ein Problem ist dabei aber nicht nur die eigene Handlungsweise, denn jede/R kann Bilder ins Netz stellen und andere dort verlinken. Zwar haben gezeigte Personen ein Recht darauf, dass Bilder wieder entfernt werden, aber in einigen Fällen gilt: Das Netz vergisst nie.
Soziale Abhängigkeit
Der hierdurch entstehende Einfluss des Internets auf das tägliche Leben steigt stetig an. Nicht nur bei der Bewerbung auf einen Arbeitsplatz, ein Praktikum oder andere berufliche Schritte ist der Einfluss inzwischen immens geworden, auch im sozialen Umfeld wirken sich die Nachteile zusehends aus. Viele NutzerInnen informieren sich gezielt über das Umfeld einzelner Personen, bevor sie mit diesen kommunizieren. Profile lesen, und schon hat man ein Bild von der Person. Wer sich dann allerdings hinter Sicherheitsmechanismen versteckt, wird schnell uninteressant. Die öffentliche Entblößung wird dadurch fast schon zur Pflicht, um soziale Bindungen aufbauen zu können.
Anforderung
Doch trotz vieler Gefahren kann jeder auch von den Vorteilen sozialer Netzwerke profitieren. Eine Nicht-Beteiligung kann in manchen Professionen zukünftig sogar zum Nachteil gereichen. Öffentlichkeits- und Pressearbeit ohne Kenntnisse der neuen Medien und deren Möglichkeiten ist heutzutage schon kaum mehr möglich. Der Puls der Zeit fordert hier Tribut und jede/R Einzeln/E ist aufgefordert, diesen zu entrichten.
Digitale Identität
Das Geheimnis ist die bewusste Bewegung im Netz, wobei nicht nur Gefahren dazugehören, sondern auch das Begreifen der eigenen Persönlichkeit als Marke. Selbst das Verstecken hinter Pseudonymen bringt in der heutigen Zeit nichts mehr, denn es gibt zu viele Wege, um diese zu enttarnen und so bleibt nur die gezielte Verwendung des eigenen Namens und der Aufbau einer digitalen Identität.
Reales Leben
Der Einfluss auf das reale Leben bleibt natürlich groß und lässt sich nicht verleugnen. Wer andere Personen in seine Freundesliste aufnimmt, sollte sich zukünftig vorher überlegen, ob er diesem Nutzer damit entsprechend weitreichende Befugnisse erteilt, etwa die Verlinkung auf ungewünschte Bilder. Der Begriff der Freundschaft besitzt schon mit dem Beginn dieser Welle von Netzwerken einen sehr eigenen Charakter. Ideale wie Vertrauen bekommen eine neue, weitreichende Dimension, denn die vollständige Abhängigkeit von einem Netzwerk wird zur allgemeinen Problemstellung.
Fazit
Insgesamt ist festzuhalten, dass die Vorteile und Gefahren sich nicht nur im Internet die Hand reichen, sondern auch einen wesentlichen Einfluss auf das Leben jenseits dieses Mediums besitzen. Wer sich mit dem Bewusstsein der Gefahren im Internet und realen Leben bewegt, die entsprechenden Sicherheitsmechanismen zu nutzen versteht und gezielt einsetzt, kann vor allem aus den positiven Möglichkeiten schöpfen.
Dennoch bleibt der Einfluss auf alle Lebensbereiche groß. Werte und Bedeutungen werden neu gemessen und erlangen eine viel weitreichendere Dimension als früher. Der Lebensalltag wird neu aufgestellt.
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