Empört und enttäuscht verließen Bürger_Innen, Studierende und Naturschützer_innen letzten Donnerstag die aktuelle Anhörung zur bevorstehenden Campussanierung im Uni-Center: Im Wäldchen neben dem bislang letzten Gebäude der G-Reihe soll bis 2013 ein neuer Betonbau fertiggestellt werden. Ökologisch weniger bedenkliche Alternativen wurden aus wirtschaftlichen oder Denkmalschutz-Erwägungen verworfen; kritische Einwände blieben unberücksichtigt, was zu heftigen Debatten führte. Somit bahnt sich eine Kahlschlag-Campussanierung an, welche die Relevanz von Umweltschutz­aspekten weitgehend ausblendet.

Rektor Weiler hat eine Vision: Wenn nach Abschluss der Sanierung des RUB-Campus Anfang der 2020er Jahre der Unibibliotheksbau entkernt und zum „Student Service Center“ (SSC) umgestaltet sein wird, wandert der überwiegende Teil des aus rund zwei Millionen Büchern bestehenden Bestandes in die unteren Ebenen der Geisteswissenschaftsgebäude. Und damit diese auch künftig wie an einer Perlenschnur aufgereiht in gerader Linie liegen, soll der Wald dem neuen GD-Bau weichen. Gegen den Alternativstandort im Süden der G-Reihe sprächen Gründe des Denkmalschutzes, die den anwesenden Bürger_innen jedoch in großer Mehrzahl nicht plausibel erschienen. Die Ansiedlung des neuen Gebäudes auf dem Parkplatz des ‚Vita Campus‘ neben dem privatisierten MC-Gebäude steht ökonomisches Kalkül entgegen. Tine Grote, AStA-Referentin für Ökologie und Verkehr, bezeichnet die Anhörung als „Scheinveranstaltung“: „Obwohl es sich bei der Diskussionsveranstaltung um die erste öffentliche Vorstellung des Bauvorhabens handelte, wurden kritische Stimmen von Anfang an abgewimmelt.“

Weiterer Bericht zum Thema: Glasturm statt Studierendenhaus (:bsz 822)

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