Für längeres gemeinsames Lernen hatte ein breites Bündnis geworben: Von der CDU bis zur Linkspartei, von Arbeitgeberverbänden bis zu den Gewerkschaften und sozialen Initiativen trat ein Großteil des politischen Spektrums für die Reform ein. Die BefürworterInnen wollten mit der Neuregelung dafür sorgen, dass insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Elternhäusern und solche mit einer anderen Muttersprache als deutsch bessere Bildungschancen bekommen.
Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 40 Prozent haben die GegnerInnen der Reform auch das notwendige Quorum von gut 247.000 Stimmen erreicht. Ein Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Stadtteilen zeigt: Die Einführung der Primarschule ist vor allem von den BewohnerInnen der wohlhabenden Hamburger Stadtteile verhindert worden. So lag die Wahlbeteiligung in den reichen Elbvororten Nienstedten, Blankenese und Othmarschen mit deutlich über 50 Prozent weit über dem Durchschnitt. In den ärmeren Stadtteilen, die mehrheitlich für die Reform votierten, war die Wahlbeteiligung dagegen durchschnittlich nur halb so hoch.
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