Ein Novum zumindest hatte die mäßig besuchte Vollversammlung am 27.5. zu bieten: Als Überraschungsgast fand sich der Senatsvorsitzende Prof. Dr. Michael Pohl in den HZO-10-Hörerreihen ein. Konkrete Fragen nach der Verwendung von Studiengebühren ließ er jedoch weitgehend unbeantwortet. Warum Gebührenmittel, deren Zweckbindung der Senat noch im Juli 2008 zu überdenken versprochen hatte, zwischenzeitlich ausgegeben worden waren, war von Professor Pohl nicht zu erfahren. Auch war Pohl offensichtlich nicht gewillt einzuräumen, dass bei der Verwendung von Gebühren für bauliche Maßnahmen oder andere Formen der Zweckentfremdung der sogenannten „Studienbeiträge“ ein Rechtsbruch vorliege und verließ die Versammlung – um einen dringenden Termin wahrzunehmen.

Bildungsstreik beschlossen –
Protestcamp geht weiter

Dennoch brachte die VV ein wichtiges konkretes Ergebnis: So wurde mit überwältigender Mehrheit beschlossen, dass sich die RUB-Studis dem bundesweiten Bildungsstreik Mitte Juni anschließen. Derweil geht das Protestcamp vor den G-Gebäuden schon in die dritte Woche: Seit dem 25. Mai campieren Studierende der RUB auf der Wiese vor den Gebäuden der GeisteswissenschaftlerInnen und wollen so nicht nur auf den Protest aufmerksam machen, sondern auch Studierende und DozentInnen über die Aktionen und Proteste rund um den Bildungsstreik informieren. Täglich werden es mehr StudentInnen, die sich bei den zeltenden und streikenden KommilitonInnen über alle Belange des Bildungsstreiks 2009 aufklären lassen. Seit Sonntag werden Aktionen oder Workshops – wie zum Beispiel Selbstverteidigung – angeboten. Viele weitere Veranstaltungen werden noch folgen. So stehen im „Hörsaalzelt West“Â in dieser Woche diverse Kultur- und Politikveranstaltungen an, wo sich die Studierenden aktiv einbringen können. Das Protestcamp gegen die Studiengebühren wird bis zum Ende des einwöchigen Bildungsstreiks auf der Campuswiese bestehen bleiben.

Ausblick

Neben den jetzt schon laufenden Veranstaltungen und Aktionen sind die Bildungsstreikwoche vom 15. bis zum 19. Juni und die Demonstration in Düsseldorf am 20.06. Höhepunkt der Proteste. Am 17. Juni finden bundesweit dezentrale Demonstrationen statt – so auch in Bochum, wo Studierende, SchülerInnen und DozentInnen aufgerufen sind, in der Innenstadt gegen eine verfehlte Bildungspolitik zu demonstrieren. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof. Der 18. Juni wurde zum „Tag des zivilen Ungehorsams“ erklärt, an dem verschiedene Aktionen in der Stadt Alternativen zum bestehenden Bildungssystem aufzeigen sollen.

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