Bild: Wir haben einen Plan: Das italinische Manifest ins Deutsche übersetzt., Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen Bild: stem

Gleichberechtigung. Ein Manifest der italienischen Bewegung Non una di meno wurde ins Deutsche übersetzt und eine feministische Antifa-Gruppe weißt auf Probleme in der eigenen Szene hin.

Ursprünglich aus Argentinien stammend, hat sich die Bewegung Ni una menos – zu Deutsch „Keine mehr“ – gebildet, um ausgehend von Femiziden Aufmerksamkeit für Gewalt an Frauen und geschlechtsbasierte Gewalt zu generieren und Druck dagegen auszuüben. Mittlerweile ist die Bewegung in vielen weiteren Ländern angekommen. So auch in Italien, wo Aktivist*innen der Bewegung Non una di meno 2017 das Manifest „Abbiamo un piano“ (Zu deutsch: „Wir haben einen Plan“) veröffentlichten. Das Manifest beschreibt aktuelle Probleme und zeigt Wege eines feministischen Widerstands auf. Am Entstehungsprozess waren über einen Online-Schreibprozess tausende Frauen* beteiligt, bestehend aus Künstler*innen, Journalist*innen, Akademiker*innen und vielen weiteren, die jeweils ihre eigenen Perspektiven einfließen ließen. Dadurch entstand sich ein Manifest, das sprachlich häufig nicht einheitlich ist, teilt Natalie mit. Natalie ist Teil der deutschen Bewegung, die sich unter dem Motto #KeineMehr ebenfalls international vernetzten. Das führte sie auch dazu, das italienische Manifest zusammen mit den Aktivist*innen Merle, Rina, Silvia und Marlene ins Deutsche zu übersetzen. Bei der Übersetzung sind sie allerdings häufig auf Probleme gestoßen. Zum einen, da sie die Sprache nicht perfekt können, zum anderen, da sich einige sprachliche Eigenheiten nicht einfach übersetzen lassen und so in den Worten der Übersetzer*innen ausgedrückt werden mussten.

Doch nicht nur international, sondern auch lokal organisieren sich Gruppen, die aktiv auf Gewalt gegen Frauen hinweisen. Vergangene Woche machte in Bochum daher eine feministische Antifa-Gruppe (f:antifa) auf sich aufmerksam. In einer ersten Aktion besprühten sie links organisierte Räume in Bochum und Witten mit lila Kreidefarbe und hingen Bänder auf, um „erstmal vor der eigenen Haustür“ zu kehren. „Auch in linken Räumen geht es längst nicht so emanzipatorisch und feministisch zu, wie wir es uns wünschen“, kritiesien die Aktivist*innen. So seien manche Aktivist*innen in den Räumen nicht immer frei von Diskriminierung „Unsere Aktion hatte zum Ziel, das Thema Sexismus intensiv auf die Agenda in linken Räumen zu bringen. Offensichtlich ist uns das gelungen.“ Im Nachhinein gab es Kritik an der Aktion und die Frage wurde gestellt, ob es die Gruppe brauche. Einzelne Frauen seien sogar unter Druck gesetzt worden. „Wir betrachten uns als einen Teil dieser Räume. Auch wir nutzen sie regelmäßig und freuen uns, in Bochum und Witten das Glück zu haben, auf sie zugreifen zu können“ so die Aktivist*innen. „Es ist nicht in unserem Interesse, den Räumen, sowie den Personen, die dahinterstehen, zu schaden.“

:Stefan Moll

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