Ein wenig neidisch bin ich ja schon, schließlich winkt den unglaublich schönen und siegenden Studierenden ein gebührenfreies Studienjahr – und ich hässliches Entlein muss weiter zusehen und hoffen, dass ich mit meinem klugen Köpfchen noch was reißen kann. Wer schön genug ist, muss nicht zahlen. Was denn nun als schön gilt, darüber befindet übrigens unter anderem Deutschlands bester, reichster und wahrscheinlich auch smartester Schönheitschirurg Prof. Dr. Dr. med. habil. Werner Mang. Ein kluger Typ vom Bodensee, wie man dem meterlangen Titel entnehmen kann. Jüngst ließ der werte Doktor noch in der Klatschpresse verlauten, dass er zukünftig keine Nasen und Brüste mehr operiere, die es nicht auch wirklich nötig hätten. Herr Mang ist natürlich nicht der einzige Juror, welcher der sogenannten geistigen Elite hilft, mit ihren knackigen Hintern Geld zu sparen. Neben ihm spielen eine Schönheitskönigin mit Fitnesscoach-Ausbildung, ein Männermodel und tatsächlich auch so was wie AkademikerInnen die Rolle der KönigsmacherInnen.
Natürlich möchte ich über niemanden negativ urteilen, der sich dank naturgegebener Schönheit dazu hinreißen lässt, bei dem von RTL und FAZ beklatschten Wettbewerb mitzumachen. Aber bitter schmeckt die schöne Pille schon, wenn man bedenkt, dass es weitaus klügere Möglichkeiten gibt, sich von den ungeliebten Gebühren befreien zu lassen. So könnte man sich einer studentischen Initiative anschließen und ehrenamtliche Arbeit leisten oder sein wunderschönes Hinterteil auf die Straße bewegen und sich mit dem Kopf schlagfertige Argumente gegen die Studiengebühren einfallen lassen. Aber das wird wohl dank der Campuskrone den Hässlichen unter uns vorbehalten bleiben.
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