Ein kleiner Sprung in die Zukunft: Lediglich 100.000 Jahre vor unserer Zeit betritt der moderne Mensch das Weltgeschehen. Seit dem Beginn der ersten Zivilisationen war ein Himmelskörper im ganz besonderen Fokus des Menschen. Im Unklaren, ob Gott (oder Göttin), ob Feuerball oder was auch immer, haben Menschen ihre Kalender an ihm ausgerichtet, die Zeiten für Aussaat und Ernte bestimmt. Der Mond, der unstete Begleiter der Sonne, mal rund und voll, dann als Sichel und zuletzt auch gar nicht zu sehen, hat die Menschheit seit jeher in seinen Bann gezogen. Die älteste bekannte Mondkarte ist über 5.000 Jahre alt und wurde im Brú-na- Bóinne-Komplex im irischen Newgrange gefunden.
Ein weiterer Sprung und wir sind im Jahr 1865. Der Mond wird als Reiseziel populär – zumindest in der Literatur: Der Franzose Jules Verne veröffentlicht seine Reise von der Erde zum Mond und gibt den Startschuss zu einem Wettrennen, das 104 Jahre später ankommen soll.
Wir schreiben das Jahr 1969. Es ist der 21. Juli. Genau. Die Mondlandung. Die letzte Herausforderung, nachdem alles, was auf der Erde zu bereisen war, bereits bereist wurde (die Tiefsee einmal ausgenommen). Die erste bemannte Mondlandung war der Höhepunkt des Wettlaufs zweier Supermächte in die unendlichen Weiten des Weltalls. Nachdem die Sowjetunion in diesem Rennen bislang klarer Favorit war – hatte man doch den ersten Satellit, den ersten Hund und den ersten Menschen ins All befördert – gelang der USA mit dem Astronauten Neil Armstrong dann doch der entscheidende Sieg. Die Worte: „One small step for man, one giant leap for mankind“ gingen um die Welt und stehen seitdem synonym für den Forschungsdrang der Menschheit.
Und seitdem? Nichts! Wir haben festgestellt, wie Lebenswert unsere Erde ist. Wie schön und zerbrechlich der Blaue Planet durch das Sonnensystem rast, und welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Sowohl von außen durch Kometen, Asteroiden, Sternenexplosionen und Sonnenstürmen, vor allem aber auch von innen durch den Menschen selber. Immer wieder war der Mensch zu Gast auf dem Erdtrabanten, hat mittlerweile 382 kg Mondgestein mitgebracht. Neben den Vereinigten Staaten, der Europäischen Gemeinschaft und Russland haben mittlerweile auch China und Indien Vehikel zum Mond geschossen. Gerade in der jüngeren Zeit wird auch immer wieder in Frage gestellt, ob überhaupt jemals ein Mensch auf dem Mond war. Und so wird aus der spannendsten Reise der Menschheit eine Verschwörungstheorie.
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