Nachgefragt

Nach der Sozialerhebung des Studentenwerkes will nun auch die Ruhr-Uni mehr über das Wohlergehen ihrer Studierenden wissen. Nachgefragt wird mit Hilfe einer email an 1200 Komilitonen der Studienmonitor, der den sozialen Hintergrund, schulische Herkunft, Studienmotivation und die allgemeine Situation von Studiumsbeginn und -verlauf beleuchtet. Durchgeführt wird die Befragung vom Zentrum für interdisziplinäre Ruhrgebietsforschung (ZEFIR).

Bochumer KZ

Vielen ist es vielleicht unbekannt, doch auch in Bochum gab es Unterabteilungen des Konzentrationslagers Buchenwald. An der Brüllstraße und auf dem Gelände des Bochumer Vereins (heute Kruppwerke) befanden sich Arbeitslager der Nationalsozialisten. Über das Schicksal der Insassen berichtet nun eine Internetseite mit vielen weiterführenden Links unter www.bo-alternativ.de/VVN/vvn_buchenwald.htm

Kulturrat hilft Studis

Der deutsche Kulturrat stellt sich demonstrativ hinter die boykottierenden Studis der Hochschule für bildende Künste gestellt. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust und die Kultursenatorin Prof. Dr. Karin von Welck aufgefordert, gegen die Exmatrikulation der Betroffenen vorzugehen. HfbK-Präsident Martin Köttering hatte daraufhin am vergangenen Donnerstag erklärt, fast die Hälfte der Studentenschaft wegen nichtbezahlter Semestergebühren exmatrikulieren zu müssen. Gleichzeitig nannte er dieses Vorgehen einen „gravierenden Einschnitt, dessen Folgen sowohl den künstlerischen Nachwuchs für die Metropolregion Hamburg als auch Studium und Lehre an der HfbK über Jahre maßgeblich beeinträchtigen“ würden. Das Hochschulgesetz zwinge ihn aber zu diesem Schritt.

Studentisches Burnout

Immer mehr Studierende leiden unter Burnout-Syndromen wie ständiger Erschöpfung, Nervosität, Depressionen, Schlafstörungen, Angstattacken und anderen Erscheinungen. Dies fand das Deutsche Studentenwerk heraus und ist besorgt über diese Entwicklung, da die Studis unter immer heftigerem Zeit- und Leistungsdruck stünden. Insbesondere die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge stünden in der Gefahr überbelastend zu sein. Professor Dobischat fordert: „Die vielen laufenden Hochschulreformen dürfen aber nicht dazu führen, dass ein Studium krank macht.“ Zwei Drittel der Befragten der 18. Sozialerhebung gaben Beratungsbedarf zu Konzentrationsschwierigkeiten, Prüfungsängsten und Depressionen an.

Unbezahltes Praktikum

Bachelorstudierende haben nach ihrem Abschluss kein Anrecht auf ein Bafög vom Staat, wenn sie sich mit einem unbezahlten Praktikum den Berufseinstieg erleichtern wollen. Die Bundesregierung erklärte, dass Studis in der Regel sofort einen Beruf ergriffen, gab jedoch auf Anfrage der Fraktion „Die Linke“ zu, dass „ein Praktikum im Einzelfall ein sinnvoller Berufseinstieg sein könnte“. Wer nicht sofort eine Stelle finde, dem stünde allerdings Arbeitslosengeld II zu.

Bawü goes Bachelor

Der Bundesstaat Baden-Württemberg stellt im kommenden Jahr seine Lehrerausbilung auf die, in Bochum schon lange erprobten, Bachelor- und Masterstudiengänge um. Der Kultusminister Helmut Rau und Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg erhoffen sich durch das Bochumer Modell eine noch weitere Erhöhung der Qualität in der Lehrerausbildung, die ja ohnehin schon einen „hervorragenden Ruf“ genieße. Â

Exzellenz ohne Frauen

Obwohl sie knapp die Hälfte der Promovenden stellen, sind Frauen weiterhin in den wissenschaftlichen Führungsetagen unterpräsentiert. Dem steht entgegen, dass der kognitive Widerstand gegenüber Ungleichbehandlung gerade in der Wissenschaft besonders groß ist. Exzellenz und Innovation sind ohne die 40% der weiblichen Doktoranden nicht denkbar, weswegen schnellstmöglich eine Änderung in der gleichstellungspolitischen Praxis her muss. Chancengleichheit ist eine Frage der Qualität.

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