Bild: Symbolbild, Die Erinnerung bleibt Bild: luq

Das Schauspielhaus Bochum verlegte den zweiten Stolperstein vor ihrer Spielstätte für ihren ehemaligen Intendanten.

Herr Dr. Hans Buxbaum war nämlich von 1926 bis 1933 stellvertretender Intendant sowie Oberspielleiter am Schauspielhaus Bochum. Er war in der damaligen Zeit als Jude, Sozialdemokrat und Homosexueller gleich dreifach gefährdet, und trotzdem trieb ihn seine Liebe immer wieder zurück nach Deutschland. 

Es gelang ihm dennoch, einer Deportation zu entgehen. Doch musste er das Land verlassen. Nach dem Krieg besann er sich darauf, doch nach Deutschland zurückzukehren, um dort einen Trümmerhaufen als sein ehemaliges Schauspielhaus wiederzufinden. 1947 verstarb er im Alter von nur 53 Jahren in London. 

Für die Stadt Bochum gehört er fast zu den Vergessenen und das trotz seiner glorreichen Verdienste für das Schauspielhaus. Gerade deswegen hat das Schauspielhaus sich dazu entschieden, ihm eine Ehre zu erweisen und hat darüber hinaus ein kleines Rahmenprogramm auf die Beine gestellt, welches über das Leben des Theatermachers informierte. 

Denn laut einer Umfrage des ZDF möchten fast ein Drittel der Deutschen Menschen einen „Schlussstrich“ unter die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ziehen. Das Schauspielhaus meint dazu: „Umso wichtige scheint eine kontinuierliche Aufarbeitung der Vergangenheit, wie zum Beispiel der Sichtbarmachung und Erinnerung der Opfer.“ 

Das geht beispielsweise über Stolpersteine. Gunter Demnig hat seit 1992 über 75.000 Stolpersteine verlegt und diese sollen die Menschen würdigen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Der erste Stein in Bochum vor dem Schauspielhaus erinnert auf dem Vorplatz an die Schauspielerin Terka Csillag, die 1943 den Nationalsozialisten zum Opfer fiel. 

:Lukas Simon Quentin

 

 

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