Bild: Deutschlandweit Demonstrationen: Vergangenes Wochenende stand ganz unter dem Motto "Black Lives Matter", #wematter Bild:bena

Aktivismus. Das vergangene Wochenende stand ganz unter dem Motto der „Demonstrationsfreiheit“. In mehreren deutschen Städten wurde gegen Polizeigewalt und Diskriminierung gegenüber Minderheiten, insbesondere der Schwarzen Diaspora demonstriert. 

Am 2. Juni dieses Jahres wäre Oury Jalloh 52 Jahre geworden. Ein junger Mann, der im Jahr 2005 sein Leben in einer Polizeizelle verlor. Der Unterschied zu George Floyd, der vor 2 Wochen von einem Polizisten ermordet wurde, ist, dass sein Ableben nicht beweisbar auf Video verfügbar ist.  

Ein Umstand, der seit Jahren auf Social Media zu sehen ist und dennoch nie geglaubt wurde. Doch dieses Mal ist etwas anders. Der Mord an George Floyd bewegt die Massen und die gehen auf die Straßen, um gegen Polizeigewalt und für die Anerkennung des Anti-Schwarzen-Rassismus zu demonstrieren. Die Veranstalter:innen der Demonstrationen waren über den Andrang der Menschenmassen sichtlich überrascht. Denn die angemeldeten Demonstrationen in Köln und Düsseldorf rechneten zum Beispiel mit einem Zulauf von circa bis zu 2.000 Menschen pro Veranstaltung jedoch kam ungefähr das zehnfache an Menschen, die ihre Solidarität bekunden wollten. 

Die Demonstrationen waren deutschlandweit größtenteils friedlich. Dies bestätigte auch der Polizeisprecher Marcel Fiebig zur Demonstration in Düsseldorf: „Alle Teilnehmer haben sich vorbildlich verhalten. Es gab für die Kollegen zu keiner Zeit einen Grund, eingreifen zu müssen.“ Und auch wenn der Mindestabstand nicht immer eingehalten werden konnte, trug die Mehrheit der Demonstrierenden Mund- und Nasenschutzmasken, um eine Ansteckung des Coronavirus zu minimieren.
Vereinzelte Demonstrationen wie in Berlin oder Hamburg eskalierten jedoch. Laut Polizeiangaben sahen sie sich gezwungen, einzuschreiten, da eine Frau nach der Kundgebung einen weiteren Aufzug angemeldet hatte und der Alexanderplatz, als Startpunkt, noch völlig überfüllt war. So gab es in Berlin rund 93 Festnahmen wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und Hausfriedensbruch.   

Auch wenn die meisten Demonstrationen friedlich waren und ein Schutzort für betroffene Menschen darstellen sollten, hatten sich auch Menschen mit rechtem Gedankengut zum Beispiel am vergangenen Sonntag in Köln unter die Protestierenden geschlichen. Dort wollten sie Bilder von den Aktivist:innen machen sowie die Dokumentation derer Daten erstellen. 
Durch ein strukturiertes Organisationsteam konnte gewährleistet werden, dass Personen mit solchen Zielen des Zuges verwiesen wurden.                    

  :Abena Appiah

 

#Educateyourself:box 

Hier ein paar Tipps, wie Ihr euch rassismuskritisches Denken selbst erarbeiten könnt: 

Exit Racism: rassismuskritisch denken lernen von Tupoka Ogette 

In ihrem Buch, das extra für weiße Menschen geschrieben wurde, vermittelt die Diversity Trainerin konkretes Wissen über Rassismus und dessen Wirkungsweisen. 

 

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten von Alice Hasters 

Ein persönliches Werk einer Journalistin, die ihre Realität und ihren Alltag mit Rassismen gegenüber einer Schwarzen Frau beschreibt. All das im Zusammenspiel mit historischen Fakten und wissenschaftlichen Untersuchungen, die zum Nachdenken anregen. 

 

Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus von Noah Sow 

Rassismus zu bekämpfen, heißt ihn zu verstehen. Noah Sow schafft es mit ihrer direkten Art und tiefgründigem Humor diesen Prozess, der nicht immer ganz schmerzfrei bleibt, anzustoßen.                  

  :bena

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