Klausurphase. Das WorldWideWeb ist voll von „guten“ Tipps – aber mehr als gut gemeinte Ratschläge stehen da nicht. Wir listen Euch lebensnahe und selbsterprobte Ermutigungen für die anstehende Klausurphase auf.
Anfangen: Der Lernbeginn ist meistens der schwierigste. Die Motivation ist irgendwo anders und der Klausurtermin und die Abgabefrist rücken immer näher. Ein bewährtes Mittel aus der Redaktion ist die „Pomodoro-Technik“. Dabei wird ein Wecker für 25 Minuten gestellt und in dieser Zeit gelernt – Ablenkung ist nicht erlaubt. Nach den 25 Minuten eine kurze Pause von maximal 5 Minuten und dann wieder von vorne beginnen. Die Technik empfiehlt nach vier Wiederholungen, eine größere Pause von 15-25 Minuten einzulegen. Abwandlungen der Zeitphasen sind natürlich möglich. Dabei ist es wichtig, dass mindestens dreimal eine intensive, aber nicht allzu lange Lernphase mit anschließender Pause durchgezogen wird. Danach werdet Ihr die Pausen nicht mehr brauchen und die intensive Lernperiode verlängert sich.
Überblick: Um überhaupt zu wissen, was man lernen muss, ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen. Für Klausuren eignet sich der Seminarverlaufsplan und kann wie ein Inhaltsverzeichnis Eurer Lernunterlagen dienen. Anschließend alle Unterlagen und Mitschriften aus dem Kurs zusammenkramen und sortieren. Aber bitte nicht zu lange damit aufhalten – auch wenn die Wohnung bekanntermaßen zur Klausurphase am ordentlichsten ist, lenkt Ihr Euch nur damit ab. Freund*innen und Familie können ruhig an Eurer Wohnung sehen, dass hier gelernt wird. Nach Sichten der Unterlagen könnt Ihr die Themen des Seminarverlaufsplan ausformulieren, themenweise aufschreiben und hintereinander abhaken.
Nach Relevanz filtern
Was zur Hölle kommt eigentlich dran? Es gibt verschiedene Ansätze, sich vor Augen zu führen, was in der Klausur thematisiert werden könnte. Anhaltspunkt 1: Was steht in der Kurs- oder Modulbeschreibung? Dozent*innen sind auch nur Menschen – gegebenenfalls schweifen sie in der Vorlesung oder Übung mal ab und Ihr lernt Stoff, der eigentlich nur liebgemeinte Zusatzinformation war. Ansatzpunkt 2: Brainstorming: Wenn Ihr das Semester Revue passieren lasst, welche Schlagworte oder Themenblöcke fallen Euch ein? (Funktioniert nur mäßig gut, wenn man nicht anwesend war.)
Musterfragen und Altklausuren
Gedankenexperiment: Stellt Euch vor, Ihr seid Prof an der Uni. Ihr leiert im schlimmsten Fall seit mehreren Jahren im alternierenden Rhythmus von Sommer- und Wintersemester zwei Vorlesungen runter und übertragt Grafiken oder andere Inhalte von Euren vergilbten Papyrusschriften auf einen OHP. Natürlich sitzt Ihr nicht vor jeder Klausurenphase da und denkt Euch neue Fragen aus. Wahrscheinlicher ist, dass Ihr einen Fragenkatalog habt und daraus auswählt. Diesen stellt Ihr Euch einfach selbst zusammen. „Wenn ich Dozent wäre, würde ich ..“ kann helfen, sich Fragen zu überlegen und daran zu lernen. Altklausuren sind natürlich ebenfalls ein guter Anhaltspunkt, um sich eben einen solchen Fragenkatalog zusammenzustellen.
Gedächtnispalast
Eher eine langfristige Zeitinvestition, aber – wenn man der Typ dafür ist – womöglich Euer Ding. Statt Euch Inhalte in den Kopf zu prügeln und im Anschluss auf das Blatt zu erbrechen, arbeitet der Ansatz damit, dass Ihr Euch einen Erinnerungspalast baut. Formeln oder andere wichtige Sachen werden visualisiert und irgendwo in dem Palast abgelegt. Ein Beispiel: Statt über eine Formel nachzudenken und dann nur Bruchstücke davon wieder zusammen zu bekommen, erinnert Ihr Euch daran, wo Ihr sie „hingestellt habt“. Beispielsweise betreten Ihr Euren „Gedächtnispalast“ und direkt im ersten Zimmer rechts liegt sie.
Essen: Essen ist auch während Klausurenphasen wichtig. Ausgewogen und gesund essen wir natürlich grundsätzlich. Gerade in Lernphasen solltet Ihr aber auf besonders fettige oder schwerverdauliche Fressalien verzichten. Der Kreislauf ist sonst mit Verdauen beschäftigt und hat wenig Kapazität, das Hirn mit ausreichend Blut zu versorgen (Stichwort Fresskoma). Auch emotionales oder Frustfressen vermeidet Ihr besser. Wenn Ihr anfällig dafür seid, sucht Euch ein Ersatzventil. Trinkt zum Beispiel einen Tee, füllt den Magen, beschäftigt die Hände und lasst Euch fünf Minuten abschalten während der Tee kocht und zieht (beispielsweise etwas für die 5-minütige Pomodoro-Lernpause).
Trinken: Nicht nur Essen ist wichtig, auch Wasser ist unerlässlich. Gerade, wenn Ihr viel Blut, Schweiß und vor allem Tränen in Eure Klausuren steckt, sollte der Flüssigkeitshaushalt aufgefüllt sein.
Schlaf: Diese ständige On-Off zwischen Euch und Eurem Bett ist belastend für Eure Beziehung, ich weiß. Dennoch solltet Ihr Eurem geliebten, weichen, schlafbaren Untersatz nur 6 bis 9 Stunden Aufmerksamkeit widmen.
Was ist, wenn nichts mehr geht? Prüfungsangst ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Auch mit ausreichender Vorbereitung kann sich Panik vor Klausuren ausbreiten. Die RUB bietet für diese Stress-Situation eine Coaching-Gruppe an. Darum müsst Ihr Euch allerdings frühzeitig kümmern und könnt erst wieder im kommenden Semester das studienbegleitende Coaching mitmachen. In Krisenzeiten, was Prüfungsangst durchaus sein kann, stehen Euch die Psychologische Beratung der RUB und die Lebensberatung des AStA zur Seite. Bei sehr dringlichen Angelegenheiten ist letzteres zu empfehlen – Die psychologische Beratung hat häufig einen vollen Kalender.
Mehr Infos unter:
tinyurl.com/Pruefungscoaching
tinyurl.com/PsyBeratung
tinyurl.com/LebensberatungAStA
Hier ein paar Dinge, über die Ihr mal Nachdenken solltet …
1) Wie dreckig es ist, hm?
2) Sieh mal, wie schön sich die Sonnenstrahlen an deinen staubigen Fenstern brechen.
3 ) I st Dir nicht vor Kurzem ein Schokobon unter die Couch gefallen …?
4) Wann hast du eigentlich zuletzt mit deinen Eltern gesprochen? Und wie geht’s eigentlich Tantchen Gertrud? Mensch, und Opa Wilhelm hast du noch gar kein Frohes Neues Jahr gewünscht. Wie unhöflich.
5) Hinter deiner Heizung hängen ganz bestimmt Fussel.
6) Wann warst du eigentlich das letzte Mal in der Waschstraße?
7) In deinem Auto sieht’s ja mal wieder aus …
8) Du hast kein Auto? Wolltest Du doch haben, mach dich doch mal schlau. Preise vergleichen, Probefahrten sind wichtig. Du möchtest doch vergleichen können, was die einzelnen Wagen so können.
9) Du hattest doch bei Ikea dieses kleine Ding gesehen, das womit man auf dem Schreibtisch so schön Ordnung machen kann. An einem unorganisierten Arbeitsplatz kann doch niemand lernen!
10) Es gibt tolle DIY Tipps zum Selbstbauen von Palettenbetten – wolltest du schon immer mal haben.
11) Wie wäre es, wenn du Omas „Eiche Rustikal“ aufhübschst und in einen modischen Shabby chicen Schrank verwandelst?
12) Hattest Du nicht schon immer einen Fable für d Etymologie von Begriffen?
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