Bild: In Bochum unerwünscht: Die „Identitären“ wollen Fuß fassen, doch man macht es ihnen nicht leicht. , Hippe Gefahr von Rechtsaußen Bild: twitter.com/antifa_linke

Politik. Die Entwicklung der „IB“ wurde in Bochum bereits vor über vier Jahren angeprangert: Die rechtsradikale Jugendbewegung versucht seitdem, auch hier Fuß zu fassen. Mit mäßigem Erfolg.

Der deutsche Ableger der französischen Gruppe „Bloc identitaire“ treibt seit einigen Jahren auch in Bochum sein Unwesen. Am 22. Oktober 2013 lud das Protestplenum in Kooperation mit dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland zu einer Informationsveranstaltung über das damals junge Phänomen „Identitäre Bewegung“ ins Soziale Zentrum. Anlass war die Gründung eines Bochumer Ablegers der neurechten Gruppe. Spätestens als der Vortrag von Mitgliedern der „IB“ massiv gestört wurde, war den meisten Anwesenden klar, dass sich hinter der angeblichen Jugendbewegung mehr verbirgt als „gewaltfreier Protest“. Nach diesem Zwischenfall blieb es lange ruhig rund um die hippen Neonazis. Doch dass dies nicht so bleiben würde, war zumindest linken Gruppen in Bochum klar.

Zwischen Burschis und der AfD 

Die Netzwerke der „IB“ reichen nicht nur von Frankreich bis nach Deutschland und Österreich, sondern sind auch in der gesamten rechten Szene verstrickt. Am  31. Mai 2015 bewies die Bochumer Studentenverbindung „VDSt Breslau-Bochum“ die eigene Verbindung zu den „Identitären“: In den Räumlichkeiten des VDSt traf sich die „Identitäre Bewegung Westfalen“ zum ersten Stammtisch in Bochum. Einer der OrganisatorInnen des Treffens: der Bochumer Verbindungsstudent Sven Wüstenfeld. Die Duisburg-Essener Campuszeitung akduell berichtete im Sommer 2015, dass Wüstenfeld bereits bei „Identitären“ Stammtischen in Hagen zu Gast war. Es ist zu vermuten, dass sich Wüstenfeld zwischenzeitlich komplett der "Identitären Bewegung" angeschlossen hat, Fotos mit ihm wurden von der Facebook-Seite des VDSt entfernt.

Trotz Unvereinbarkeitsbeschluss der AfD finden sich zahlreiche Namen führender „IB-Mitglieder“ auch in den Parteibüchern der „Jungen Alternative“, der Jugendorganisation der Partei, wieder. Auch das gemeinsame Auftauchen von JA- und „IB“-Stickern an der RUB ist Indiz für die enge Zusammenarbeit der beiden Organisationen. 

Obwohl die „Identitären“ in Bochum bisher nur durch das – zumeist nächtliche – Verteilen von Propaganda und Selbstbeweihräucherung in den sozialen Netzwerken auf sich aufmerksam machte, formiert sich ein Widerstand, von den hochschulpolitischen Listen bis zur antifaschistischen Szene.

:Justinian L. Mantoan
 

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