An der Theke sitzen, ein Bier trinken und dazu eine Zigarette rauchen. Für viele eine Selbstverständlichkeit, die nun schon eine Dekade der Vergangenheit angehört. 2007 führte die deutsche Bundesregierung das Nichtraucherschutzgesetz übergreifend in Deutschland ein, was dazu führte, dass in allen Gastronomiebetrieben das Rauchen untersagt war. Vor allem Kneipen sind hierbei die großen Verlierer.
Viele GastwirtInnen passten sich anfangs den Bedingungen an und investierten in RaucherInnenräume und Umbauarbeiten an ihren Einrichtungen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Doch im Mai 2013 wurde das Gesetz für Nordrhein-Westfalen weiter verschärft und die RaucherInnen vollständig vor die Tür gesetzt. Das ausgegebene Geld der GastronomInnen löste sich sprichwörtlich in Rauch auf und viele mussten ihr Geschäft aufgeben. Zusätzlich büßten die klassischen Kneipen viele KundInnen dadurch ein, dass die RaucherInnen einfach Zuhause blieben, um sich dort mit ihren FreundInnen zu treffen.
Schleichender Zerfall
In den äußeren Bezirken Bochums haben in den letzten zehn Jahren viele Gaststätten und Kneipen schließen müssen. Die Zahl der Betriebe mit Alkoholausschank in Bochum fiel von 1.785 in 2007 auf aktuell 1.574, so die Angaben des Ordnungsamtes. Hingegen sind im Bermuda3Eck die Auswirkungen des Gesetzes nicht so stark wie anderswo in Bochum zu verzeichnen. Hier haben sich die GästInnen zwangsweise daran gewöhnt, zum Rauchen vor die Tür zu gehen. Aber auch hier bahnten sich Probleme an, da die RaucherInnen den Anwohnenden durch Lärmbelästigung oftmals negativ auffielen und es so zu Problemen kam.
Nicht alles verloren
Nichtsdestotrotz versuchen die GastwirtInnen, mit der Zeit zu gehen. „Immer mehr Gastronomen setzen auf Außenbestuhlung und Heizpilze, einfach, um ihre rauchenden Stammkunden nicht zu verlieren“, so Said, der schon länger in der Studikneipe Hardys arbeitet. „Bei geschlossenen Gesellschaften wird gerne auch die Option genutzt, drinnen zu rauchen.“
:Eugen Libkin
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