Das Sommerfest ist seit je her eine der Haupteinnahmequellen für den hochschulpolitischen Wahlkampf – vor allem für die kleinen Listen, die keinen „Großen Bruder“ auf Bundes- oder sogar Landesebene haben. Nach dem rub50-Jubiläum, in dessen Zuge die Universitätsstraße still gelegt wurde und der Verkauf von Snacks und Getränken an der kurzzeitigen Spazierstrecke untersagt und auch Grillen offiziell nicht gestattet war, kam das Campusfest dieses Jahr zurück – mit all seinen Traditionen: Die einen schenkten alkoholische Mischgetränke aus, Studierende mit ausländischen Wurzeln boten Speisen aus ihren Heimatländern an, andere Studis haben Euch unter anderem eine Currywurst angeboten, die den klangvollen Namen „Todessehnsucht“ trug.

Die :bsz hat nachgehakt: Wie lief das Sommerfest aus Sicht der hochschulpolitischen Listen? Ist der Wahlkampf gesichert? In finanzieller wie auch in personeller Hinsicht? Oder ganz grob gefragt: Wie liefs denn so für Euch?
 

GRAS

Wir nutzen das Sommerfest vor allem wegen des Spaßes am Cocktails mixen. Unser Stand zeichnet sich durch die hohe Qualität bei den Zutaten unserer Cocktails aus. Wir arbeiten dabei nicht gewinnorientiert. Unser Wahlkampf war bereits vor dem Campusfest finanziell gesichert. Daran ändert sich nunmehr nichts. Auch personell konnte man an unserem Stand viele aktive GRASianer kennenlernen. Das zeigt: auch personell ist unser Wahlkampf gesichert. Der Stand war gut besucht und wir konnten bis kurz vor Eins alles loswerden.

NAWI

Wie bei jedem Campusfest war die NAWI auch dieses Jahr mit einem Grillstand vertreten. Dank der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer ist es uns gelungen, alle Bratwürstchen zu verkaufen. Mit den Erlösen können wir einen Teil unseres Wahlkampfes finanzieren. Mindestens genauso wichtig war aber der Kontakt zu den Studierenden auf dem Campusfest

GEWI

Wir hatten viel Spaß mit unseren zahlreichen Gästen und glauben, dass das auch auf Gegenseitigkeit beruht. Wir hoffen, mit unserem Stand das Fest bereichert zu haben. Dass für eine kleine Liste, die nicht den Bonus von Zuwendungen einer übergeordneten Organisation genießt, ein solches Fest ein warmer Regen für die Wahlkampf-Kasse ist, ist natürlich ein schöner Nebeneffekt. Allerdings stehen Spaß haben und gute Laune verbreiten immer im Vordergrund.

REWI

Die ReWi hat als einzige Liste, welche momentan im Stupa vertreten, ist keinen Stand. Unseren Wahlkampf finanzieren wir mit freiwilligen Beiträgen der Listenmitglieder. Ansonsten haben unsere AStA-Referenten tatkräftig beim Sommerfest mitgeholfen. Personell wäre es schwierig geworden, da zwei unserer Mitglieder dauerhaft beim AStA im Einsatz waren. Jedoch haben uns einige Studierende gefragt, wo denn unser Stand sei, um uns zu besuchen. Da ja anscheinend von Studierendenseite der Wunsch besteht, werden wir wohl nächstes Jahr einen Stand anbieten.

IL

Das Sommerfest lief für uns super, wir hatten viel Zulauf und waren gegen 22 Uhr ausverkauft. Die Einnahmen sind für unseren Wahlkampf wichtig, da unsere Liste keine anderen Einnahmequellen, außer den Mitgliederabgaben, hat. Demnach verwenden wir das Geld für unseren Wahlkampf oder die Durchführung unserer Kennenlernabende.

Jusos

Die Juso-Hochschulgruppe hatte dieses Jahr mal wieder viel Spaß auf dem Campusfest. Wir hatten vor allem abends einen riesen Andrang und dementsprechend viel Arbeit an unserem Stand. Schon vor Ende des Feuerwerks waren wir ausverkauft trotz großzügiger Kalkulation. Die Motivation, das Campusfest von hinter dem Stand zu erleben, ist die gute Stimmung die jedes Jahr wieder von den Studis verbreitet wird und die Atmosphäre, die ganz besonders auffällt nach der Blaupause im letzten Jahr. Natürlich sind unsere Standeinnahmen mitunter eine wichtige Einnahmequelle jedoch steht für uns die Präsenz auf dem Campus an erster Stelle.

RCDS

Das Sommerfest lief für uns sehr positiv: Nach einigen Jahren Abwesenheit hatten wir endlich wieder einen eigenen Stand. Unser Stand war gut besucht – am Ende mussten wir die Waffelverteilaktion sogar abbrechen, weil der Teig zur Neige ging. Da wir unsere Waffeln gegen eine Spende statt zu einem Festpreis ausgaben, war es von Anfang an nicht unser Ziel, unseren Wahlkampf auf Kosten der Besucher des Sommerfestes zu finanzieren. Besonders positiv war für uns, dass wir über das Fest drei Neumitglieder gewonnen haben, die sich in Zukunft aktiv bei uns einbringen wollen!

JuLi

Das Campusfest lief für uns ganz gut. Wir haben viele neue Studierende kennengelernt und hatten eine Menge Spaß. Wir haben uns dieses Jahr dazu entschieden unsere Gewinne komplett zu spenden und dafür das Projekt jugenrettet.org ausgesucht, welche Flüchtlinge auf dem Mittelmeer retten will. Wir haben auch alle anderen Liste über den Sprecher des Studierendenparlaments dazu aufgefordert, doch leider haben wir keine Antwort erhalten. Wir sind der Meinung, dass wir aufhören sollten, immer nur zu reden, sondern auch mal handeln müssen. Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Leider kam nicht mal eine Nachfrage oder irgendeine Antwort von anderen Listen. Lieber soll das eingenommene Geld wohl für Materialschlachten und die eigene Werbung genutzt werden.

LiLi

Die LiLi hat auf unsere Anfrage leider nicht reagiert.

 

:Kendra Smielowski

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