Sitzt ’ne Arbeitsministerin im Kino: In sieben Filmen und sieben Diskussionsrunden ging es beim vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales organisierten Filmfestival „Futurale“ um neue Perspektiven von Erwerbstätigkeiten. Zur Eröffnung erschien auch Bundesministerin Andrea Nahles im Dortmunder U.
Facebook, Google und Co. standen in den letzten Jahren für wirtschaftlichen Erfolg und für einen Strukturwandel, der auch die Arbeitswelt in Deutschland und NRW betrifft. Darum ging es auch in der Eröffnungsveranstaltung des Filmfestivals „Futurale“, zu der Andrea Nahles (SPD) erschien. Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales tourt momentan im Rahmen des Filmfestivals durch Deutschland. Am 19. Mai diskutierte sie mit dem Publikum im Kino des Dortmunder U über soziale und wirtschaftliche Themen. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Frage, inwiefern die Digitalisierung die Erwerbstätigkeiten verändern werde: Ist sie ein bloßer Trend oder eine konkrete Chance? „Es ist nicht nur eine Mode, sondern tatsächlich eine reale Veränderung“, erklärte die ehemalige Generalsekretärin der SPD. „Es wird da einen Riesenschritt nach vorne geben in den nächsten Jahren. Ich sehe da einen Fortschritt.“
Bestens aufgestellt
Gleichwohl räumte Nahles mit Blick auf den weltweit bedeutendsten Standort der IT- und High-Tech Industrie ein: „Ich will Silicon Valley nicht kopieren, ich halte das für sehr problematisch.“
Deutschland und NRW sehe sie dafür bestens aufgestellt. Die Befürchtung, dass dadurch die Arbeitsplätze wegfallen, teile die Arbeitsministerin nicht: „Viele Menschen haben Angst vor dieser Sache und blockieren. Die Horrorszenarien sind nicht berechtigt. Ich kann diese Meinung nicht teilen.“
Skeptischer blickt die Sozialdemokratin – die im letzten Sommer mit dem Tarifeinheitsgesetz das gewerkschaftliche Organisationsrecht einschränkte – allerdings auf den Mittelstand: „Ich habe das Gefühl, dass die kleineren Unternehmen das noch nicht angenommen haben.“
:Benjamin Trilling
Infobox:Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales organisierte Filmfestival „Futurale“ tourt deutschlandweit durch 25 Städte. Grundlage ist das von Andrea Nahles bereits vorgestellte Grünbuch „Arbeiten 4.0“, mit dem ein Dialogprozess über die Perspektiven der Arbeitsgesellschaft angestoßen werden soll.
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