Wer glaubt, dass es an der RUB nur Beton gibt, der oder die irrt sich. Hinter den Campussporthallen gibt es einen Garten, der von Studis bepflanzt werden kann. Ob Obst oder Gemüse, es sprießt und gedeiht.
Bereits Ende 2013 hatten der damalige AStA-Vorsitzende Martin Wilken, Kolja Schmidt und Philipp Nico Krüger die Idee, die Blumenkästen im AStA-Innenhof mit Obst, Gemüse und Blumen zu bepflanzen. Die Witterungsverhältnisse waren dort allerdings besonders ungünstig für die Pflanzen. Der Direktor des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Thomas Stützel, hat den Studierenden geholfen, die Uni-Verwaltung dazu zu bewegen, ihnen ein Stückchen Land zur Verfügung zu stellen.
Im Spätsommer 2015 hat die Initiative einen Platz bekommen, mittlerweile wurde die Fläche auf das Doppelte erweitert.
Die Grundidee sei, den Gemeinschaftsgarten für jedeN zugänglich zu machen, der/die mitmachen möchte. Das erste Grundstück wurde bereits umzäunt und neuerdings gibt e
s ein Gewächshaus, in dem Tomaten, Gurken und Chilis eingepflanzt werden. Der RUB Studigarten e. V. konnte sich das alles dank einer finanziellen Unterstützung des AStA leisten.
Neben den zum Verzehr geeigneten Pflanzen gibt es auch einen Färbegarten. Dort wurden Blumen und Gemüse eingepflanzt, die sich für Textilfärbung ohne die Anwendung von Chemikalien eignen. Quasi im Stil der Initiative Sevensgarden, die Dritteweltländer bereist, um chemische Färbung zu bekämpfen.
Weg vom Schreibtisch
Dipl.-Biologe Holger Bäcker ist der Pressesprecher des Studi-Gartens und mag Gartenarbeit: „Ich finde es toll nach einem ganzen Tage am Schreibtisch eine Abwechslung zu haben und einfach im Garten zu arbeiten.“ Holger hat Stachelbeeren eingepflanzt, da er Kuchen mit diesen Früchten besonders gern mag. „Stachelbeeren sind irgendwie in Vergessenheit geraten, dabei habe ich sie als Kind immer gern gegessen.“
Als gelernter Zoologe interessiert sich Holger auch für die Tiere im Garten. Er plant eine Fotostrecke mit den Lebewesen, die er dort fotografiert hat. Unter anderem hat er bereits diverse Wanzen vor die Linse bekommen sowie ein Grünes Heupferd, das zu den größten in Mitteleuropa vorkommenden Langfühlerschrecken gehört.
Teile Dein Essen, anstatt es wegzuschmeißen
Der Studigarten wird nur biologisch angebaut, denn nach Prof. Dr. Stützel müssen die Menschen wieder lernen, saisonale Kost zu essen, eben das, „was da ist.“
Zu Thanksgiving letzten Jahres haben sich der RUB Studigarten e. V. und Mitglieder des Bochumer Foodsharing im Garten getroffen, wobei mitunter Riesenkürbisse geerntet und gemeinsam zu einem ErnteDank-Fest-Essen zubereitet wurden. Gespeist wurde dann in dem Bauwagen, der für die Gartengeräte als Schuppen dient. Den Wagen bekam die Initiative von der Grünenschule, einer Gärtnerschule im Lottental, geschenkt.
„Wir planen eine andauernde Partnerschaft mit Foodsharing“, so Holger, der auch dort ehrenamtlich tätig ist.
:Katharina Cygan
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