Keine Lust auf Fiege oder Brinkhoff‘s? Seit dem 1. April 2016 kann der gemeine Studierende im neu eröffneten Benno’s Brauhaus in Witten Selbstgebrautes probieren. Donnerstags bis samstags schenkt der Inhaber Ale und Bernstein aus – Pils folgt noch.
Aller Anfang ist das güldene Elixier: Schon als Jugendlicher war der gelernte Brauer Benno Bracht (25) fasziniert von Bier, dessen Herstellung und Geschichte. Durch ein Praktikum endgültig auf den Geschmack gekommen, absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Bierbrauer in Duisburg. Nach einem auf ein Jahr befristeten Gastspiel bei einer lokalen Brauerei entschied sich Benno Bracht, sein eigenes Brauhaus zu eröffnen.
Die eigene Brauerei: Ein Traum wird wahr
„Es war schon immer irgendwie ein Traum, keine Frage“, so der junge Brauer. Der Zuspruch der TesttrinkerInnen im Freundeskreis gab den Ausschlag. Das Ersparte wurde zusammengenommen; nachdem die Lokalverhältnisse geklärt waren, kaufte er die Brauanlage. Das Geheimnis von Benno Bräu sei die Tatsache, dass auf dubiose Inhalts- und Zusatzstoffe verzichtet wird. Durch das Auslassen der Filtration gehen keine Nährstoffe verloren, das Bier erhält seine naturtrübe Erscheinung.
Seit 500 Jahren Erfolgsgarant
Die durch die Craft-Beer-Bewegung (Mikrobrauereien mit geringer Produktionsmenge) angestoßene Debatte, inwiefern das deutsche Reinheitsgebot noch zeitgemäß sei, ist auch für Benno Bracht relevant. Da im Ausland oftmals Zusätze wie haltbar machende Stoffe in die Biere gemischt werden, befürwortet er die Beibehaltung des Gesetzes. Solange ein Craft Brewer nur natürliche Rohstoffe verwendet, habe er nichts dagegen, denn man könne auch aus ungewöhnlichen Stoffen wie Kastanien „Bier brauen, was gut schmeckt!“. Obwohl manche Verbote „quatschig“ seien, ist der Wittener trotzdem gegen Auflockerungen des Reinheitsgebots. Fange man erstmal damit an, würde das Endgesetz nicht mehr viel mit dem von 1516 gemein haben.
:Andrea Lorenz
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