Gutmensch: Gewann die Wahl zum Unwort des Jahres 2015, nachdem es 2011 bereits den zweiten Platz belegte. Mittlerweile eher ein negativ besetzter Vorwurf als eine neutrale oder gar positive Beschreibung. Laut Unwort-Jury werden durch den Begriff „Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm oder weltfremdes Helfersyndrom diffamiert“. Benutzt wird es häufig, wenn sich Menschen für Flüchtlinge (übrigens passenderweise das Wort des Jahres 2015) engagieren: „Du politisch korrekter Gutmensch, das machste doch eh nur, um dich wichtig zu machen!“ Mit dem guten Menschen hat der Gutmensch in den Köpfen der Gesellschaft also bisweilen in etwa so viel gemeinsam wie mit dem guten Hund: brav nach der Pfeife tanzen und bloß nichts hinterfragen – bist ja ein ganz Feiner!
Dagegen versuchen andere wie die Toten Hosen mit Shirts wie „Gutmensch – No one likes us, we don’t care!“ derzeit, den Begriff zurückzuerobern. Nicht ohne Hintergedanken: Bereits vor einem Jahr haben sie sich als Inhaber der Marke „Gutmensch“ eintragen lassen.
:lux
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