Vor der Gregorianischen Kalenderreform 1752 war der 13. Dezember auf der Nordhalbkugel der kürzeste Tag des Jahres. Daher wird an diesem Abend in Skandinavien – vor allem in Schweden – die Rückkehr des Lichts gefeiert. Zwar steht das Luciafest ursprünglich in der Tradition heidnischer Sonnenwendfeiern, jedoch ist es nach einer christlichen Märtyrerin benannt: Die von allen christlichen Kirchen als Heilige verehrte Lucia („die Leuchtende“) von Syrakus lebte etwa von 284 bis 304 n. Chr. in der gleichnamigen Stadt an der Ostküste Siziliens, die seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Zuge der Christenverfolgungen unter dem römischen Tyrannenkaiser Diokletian wurde Sancta Lucia mutmaßlich geblendet und schließlich getötet.

In Schweden wird das Luciafest bereits seit dem Mittelalter regional und seit dem 19. Jahrhundert landesweit gefeiert. Es ist von Lichterzügen in weißen Gewändern geprägt: In einer Gesangsprozession schreitet eine jedes Jahr neu zur Lucia bestimmte ‚Lichtheilige‘ mit Kerzen im Haar voran. Zu Beginn und am Ende der Prozession erklingt das traditionelle Lucia-Lied, dazwischen weitere Weihnachtslieder. Kulinarisch ist das Fest geprägt von speziellem Lucia-Gebäck – Pfefferkuchen („pepparkakor“) und mit Safran gewürzte „lussekatter“ – sowie Glühwein („glögg“) mit Mandeln und Rosinen.        

 

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